Schwarzenegger bekommt Museum:Der Determinator

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Was Arnold Schwarzenegger wollte, das bekam er auch: Bodybuilder, Filmstar, Gouverneur. Am vergangenen Samstag eröffnete mit "Arnie's Life" in seinem Geburtshaus in Thal bei Graz nun auch noch ein Museum. Doch ein Wunsch wird sich ihm nie erfüllen.

Jan Füchtjohann

Arnold Schwarzeneggers Geburtshaus ist jetzt ein Museum. Am Samstag wurde es in Thal bei Graz eröffnet - und zeigt jetzt doch nur, dass er am falschen Ort geboren wurde. Läge Thal nämlich in den Rocky Mountains, wäre er längst der mächtigste Mann der Welt.

Ex-Terminator Arnold Schwarzenegger geriet zuletzt durch eine Affäre mit seiner Haushälterin und der daraus hervorgegangen Tochter in die Schlagzeilen. (Foto: AFP)

Was Arnold erreicht hat, hat er immer mit Ansage erreicht. Aus mir wird mal der beste Bodybuilder der Welt, erklärte er als Teenager. Ich werde mal ein großer Filmstar, erklärte er als bester Bodybuilder der Welt. Ich gehe in die Politik, erklärte er als Filmstar. Und so geschah es.

Die biomorphe Hülle, der er das alles verdankt, hat ihn am Ende aber auch gestoppt. Ein in Österreich geborener Körper darf, das besagt die amerikanische Verfassung, nicht Präsident werden - da hilft auch keine Ansage mehr. Dann kam noch heraus, dass Schwarzeneggers Fleisch auch noch schwach geworden war, bei seiner Haushälterin. Seine Frau lässt sich scheiden.

Er ist nun kein Gouverneur mehr und auch kein angeheirateter Kennedy. Dafür gibt es nun das Museum. Dort ist nichts von der Kunst- und Designaffinität zu merken, mit der jüngere Popstars wie Lady Gaga zu Werke gehen. Stattdessen sieht man Schwarzeneggers Jugendbett, das Familien-Plumpsklo und eine selbstgeschweißte Hantel: "Arnie's Life" nennt sich das Ganze.

In Wahrheit zeigen diese Memorabilien eher Arnies Tod, unter Aufrechterhaltung aller Vitalfunktionen. Wenn sich der Ex-Bodybuilder, Ex-Terminator, Ex-Gouverneur und Ex-Mann in Bronze gießen lässt, dann weiß er, dass seine Zeit abgelaufen ist. Für einen wie ihn, einen Superstar, der noch lebt, obwohl er sich zu Ende erzählt hat, ist die Selbst-Musealisierung nur konsequent.

© SZ vom 03.08.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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