Rabea Weihser: „Wie wir so schön wurden“:Guck doch nicht so

Lesezeit: 4 Min.

Maßgeblich für sich ewig wandelnde Schönheitsideale: die Pariser Fashion Show. Hier Chanel 2025. (Foto: Alain Jocard /Afp)

Wurde je eine Zornesfalte wirklich weggecremt? Natürlich nicht. Warum Menschen trotzdem so viel Zeit und Geld für ihr Gesicht aufwenden, ergründet Rabea Weihser in „Wie wir so schön wurden“.

Von Tanja Rest

Ein Buch über die Schönheit von Gesichtern, soso, muss das wirklich sein? Persönlich ist man ja längst durch mit der Schönheit, man hat ihre elende Seite zu oft gesehen, gesellschaftlich zieht sie eine Schneise der Verheerung hinter sich her: Vorschulkinder mit Body-Mass-Komplex, Sechstklässler mit Sixpack-Ambition, Sechstklässlerinnen mit Bulimie-Problem, Dreißigjährige mit Botox-Routine; man kann nie früh genug damit anfangen. Gedemütigte Dicke, gecancelte Faltige, übersehene Durchschnittliche, weichgezeichnete Duckfaces auf den Screens aller Länder. Die Stammkundinnen in der Front Row von Chanel mit ihren alten, todtraurigen Wachspuppengesichtern, gestraffte Hälse und aufgepumpte Lippen und unterspritzte Wangen und stillgelegte Stirnen; dafür mit Glow. All die Verzweiflung, der Selbsthass, das Nicht-Genügen. Scheitern an allen Fronten. Es ist zum Heulen.

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