Schauspieler Martin Freeman im Interview:"Du musst dich zwingen, gierig zu bleiben"

'Der Hobbit: Smaugs Einöde' kommt ins Kino

Martin Freeman als Bilbo Beutlin in "Der Hobbit: Smaugs Einöde"

(Foto: dpa)

Martin Freeman ist Bilbo Beutlin: Ab diesem Donnerstag ist der Brite in "Der Hobbit - Smaugs Einöde" zu sehen. Im SZ-Interview erklärt er, was er von der Boulevard-Presse hält und welche Gefahr gutes Catering am Film-Set birgt.

Von Martin Wittmann und Oliver Hollenstein

Martin Freeman hat mittlerweile gelernt, mit seiner Rolle zu leben. Der 42-jährige Brite spielt auch im zweiten Teil von Peter Jacksons Hobbit-Triologie den Bilbo Beutlin. Früher habe er sich darüber geärgert, zum Beispiel nur mit seiner Rolle des Tim in der englischen Comedy-Serie The Office assoziiert zu werden. "Aber heute bin ich dankbar, weil ich denke: man wird mit etwas identifiziert, was die Leute lieben", sagte er in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. "Das ist etwas Gutes, solange du darauf stolz bist." Es sei sich aber bewusst, dass Bilbo "eine größere Reichweite" habe als anderes, was er vorher gedreht habe, meinte Freeman.

Dass Hobbit-Regisseur Jackson auf ihn gewartet habe, bis er die Dreharbeiten zu der Trilogie im März 2011 begann, sei mehr als außergewöhnlich, so Freeman. "Normalerweise läuft es so: ,Kannst du? Nein? Dann geben wir die Rolle einem anderen.´ Er aber hat sich entschieden, dass nur ich der richtige Mann dafür bin." An diesem Donnerstag kommt der zweite Teil der Hobbit-Reihe, "Smaugs Einöde", in die Kinos.

Freeman, der mit der Schauspielerin Amanda Abbington liiert ist und mit ihr zwei Kinder hat, begann seine Karriere mit 15 Jahren in einer Jugendtheatergruppe. Später studierte der Mann aus Hampshire an der "Central School of Speech and Drama" in London und spielte in einer BBC-Serie Sherlock Holmes' Kompagnon Dr. Watson - sowie die Hauptrolle des Arthur Dent in der Filmbearbeitung von Douglas Adams´"Per Anhalter durch die Galaxis".

Freeman legt Wert darauf, dass sein Repertoire durchaus unterschiedlich ist: "Wenn einer sagt: ,John Watson und Tim sind die gleichen Typen´, dann sagt mir das, wie viel der von Schauspielerei versteht. Es ist verdammt nochmal nicht dasselbe, ich arbeite hart", betonte er. Auch als Tolkien-Figur Bilbo habe er "eine ganz andere Denkweise als bei anderen Rollen". Die Arbeit für so eine riesige Produktion bringe für einen Schauspieler wie ihn viele Vorteile mit sich, meinte Freeman: "Wir hatten nette Häuser, jeder ein Auto, ich hatte eine tolle Assistentin. Das Catering war fantastisch, es gab immer ausgezeichneten Kaffee." Dies berge aber auch die Gefahr, "dich zu einem schlechteren Schauspieler zu machen. Es kann deine Aufmerksamkeit ablenken, dich faul machen. Du musst dich zwingen, gierig zu bleiben."

Ein Trick für seine Arbeit sei es, immer misstrauisch zu bleiben - und Kritiken zu meiden. "Das Problem ist: Wenn man nach lobenden Kritiken sucht, findet man immer auch welche, die einen verletzen. Du musst beide nehmen - oder keine. Ich finde es hart, Kritiken über mich selbst zu lesen." Auch die britische Boulevardpresse ist für Freeman ein rotes Tuch: "Ich habe ihnen nie etwas verraten. Ich denke, sie finden mich daher langweilig. Ich komme auch nicht nachts um zwei voller Drogen und mit Prostituierten aus irgendwelchen Clubs. Ich bin nicht interessant."

Das vollständige Interview lesen Sie in der Donnerstagsausgabe der Süddeutschen Zeitung und in der SZ-Digital-App auf iPhone, iPad, Android und Windows 8.

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