Selten wurde ein Selbstmordanschlag so poetisch beschrieben. Sihem hat das israelische Einkaufszentrum durchstreift als vermeintlich Schwangere. Ihren Sprengstoffgürtel hat sie selbst gezündet, das war ihr wichtig: zu entscheiden, wen sie mitnimmt. In diesem Fall sind es 17 Menschen, die meisten davon Kinder einer Geburtstagsparty. "Der Rest ist dann wie ein Gedicht: Dein Körper verwandelt sich in tausend spitze Pfeile, die in tausend Richtungen schießen."
Schauspiel:Viele Worte um einen Sprengsatz
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An den Münchner Kammerspielen inszeniert Amir Reza Koohestani den Roman "Die Attentäterin"als Nahost-Edutainment mit Tendenz zur Rechtfertigung von Selbstmordanschlägen.
Von Sonja Zekri