Salzburger Festspiele:Der Gesalbte

Lesezeit: 4 Min.

Machen aus "Saul" fast schon ein Schauspiel: Jens Harzer udn Marina Galic. (Foto: SF/Ruth Walz)

„Es ist ein neuer Stoff, versteht ihr!“: Jens Harzer und Marina Galic lesen Botho Strauß’ nie gespieltes Stück „Saul“ im Salzburger Landestheater.

Von Christine Dössel

Botho Strauß hat ein neues Stück geschrieben? Nein, Botho Strauß hat kein neues Stück geschrieben. „Saul“, das jetzt bei den Salzburger Festspielen zur Urlesung kam, ist bereits 2012 entstanden, veröffentlicht wurde es 2019 zu Strauß’ 75. Geburtstag, gespielt wurde es nie. „Saul“ handelt vom ersten König der Israeliten und hält sich dabei inhaltlich wie sprachlich eng an die biblische Erzählung aus dem 1. Buch Samuel. Es war mal als Libretto für eine große „Saul“-Oper von Wolfgang Rihm für die Staatsoper Berlin gedacht, aber daraus ist nichts geworden. Aus welchem Grund das Stück in diesem Sommer in Salzburg aus der Schublade geholt und vorgestellt wird, ist dem unbedarften Besucher ein Rätsel. Dass Rihm vor Kurzem gestorben ist, hat nichts damit zu tun, so ein Festspielplan wird weit im Voraus gemacht. Auf SZ-Nachfrage lässt die neue Schauspieldirektorin Marina Davydova ausrichten: „Eine der Ideen im Schauspiel war, Botho Strauß’ Namen wieder auf eine deutschsprachige Bühne zu bringen. Als Hommage zu seinem 80. Geburtstag Ende dieses Jahres.“

Zur SZ-Startseite

SZ PlusSalzburger Festspiele
:„Im Theater kann alles passieren“

Sie floh aus Russland, jetzt ist sie neue Schauspieldirektorin der Salzburger Festspiele. Marina Davydova über ihre Theateridee, den „Jedermann“-Hype und warum man in ihrer Heimat Politik wie das Wetter betrachtet.

Interview von Christine Dössel

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: