Kulturpolitik: Die Quereinsteigerin steigt auf

Schon vor ihrer Ernennung arbeitete Sarah Wedl-Wilson mit dem Regierenden Bürgermeister und den Vertretern der Hochkultur eng zusammen. Jetzt stellte sie Kai Wegner als neue Kultursenatorin vor. (Foto: Paul Zinken/dpa)

Sarah Wedl-Wilson hat weder einen deutschen Pass, noch ein Parteibuch. Trotzdem sind die Hoffnungen groß, dass sie als neue Kultursenatorin in Berlin glücklicher agieren wird als ihr Vorgänger: Die Aufgaben sind gigantisch, der Spardruck auch.

Drei Tage nachdem Berlins glückloser Kultursenator Joe Chialo (CDU) am Freitag seinen Rücktritt erklärt hatte, hat der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) am Montag bekannt gegeben, dass die bisherige Kultur-Staatssekretärin Sarah Wedl-Wilson das Amt ab sofort übernimmt. Schon seit Jahresbeginn leitet die parteilose Wedl-Wilson gemeinsam mit Wegner mit dem Arbeitsformat Kulturdialog das wichtigste kulturpolitische Projekt dieser Legislaturperiode. Mit ihm sucht die Berliner Landesregierung gemeinsam mit den Kulturinstitutionen nach Möglichkeiten, im Kulturetat erhebliche Mittel einzusparen, ohne die kulturelle Infrastruktur der Stadt massiv zu beschädigen. Dabei scheint sich die Zusammenarbeit zwischen Wegner, Wedl-Wilson und den Verantwortlichen der Theater und Opernhäuser bewährt zu haben. Chialo war schon länger nicht mehr zugetraut worden, in diesem Prozess hilfreich mitzuarbeiten.