Sarah Pines: „Der Drahtzieher“:Liebe zu viert

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Die Stimmung des Jahres 1926, wie hier in einer Berliner Bar, malt Sarah Pines fein aus. (Foto: Scherl/SZ Photo)

Klingt kompliziert und eher anstrengend? Ist sie auch, in Sarah Pines Debütroman „Der Drahtzieher“.

Von Anna Landefeld

Es ist die Geschichte einer Zerfleischung, dieser Debütroman von Sarah Pines mit dem dafür geradezu nüchternen Titel „Der Drahtzieher“. Da sind, jetzt wird es schon etwas kompliziert, also einmal Theodor Hasselt, pedantisch-cholerischer Drahtseilfabrikant aus dem Sauerland, und seine Alba, mädchenhaft-wunderliche Cousine aus Südafrika. Theo liebt Alba, oder, patriarchal gesprochen: Er will sie besitzen. Alba will das auch, irgendwie. Wäre da nicht noch Albert von Essenbeck, Stahlfabrikant, Konkurrent Theos im Geschäft und beim Beischlaf mit Alba. Und die freisinnig-kluge Marthe, Alberts Verlobte und Theos Geliebte. So eine ménage à quatre kann eigentlich nichts anderes werden als kompliziert, und so recht kann man sich nicht entscheiden, ob man diese vier Menschen in ihren großbürgerlichen Villen unglaublich anziehend oder unglaublich abstoßend findet. Sarah Pines lässt uns in diesem emotionalen Dazwischen hängen.

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