Elsa, das ist die Frau, die bei Wagner viel fragt, weshalb Lohengrin den nächstbesten Schwan nimmt und verschwindet. Der Macho Wagner hat sich nie gefragt, was aus der verlassenen Frau wurde. Das tat erst Anfang der Achtzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts Salvatore Sciarrino. In seinem "Lohengrin" ist Elsa allein. Bei den Salzburger Osterfestspielen im vergangenen Jahr lebte Elsa in einem Strandhaus, umgeben nur von den Lauten des Orchesters und ihren eigenen. Laute einer verlorenen Frau waren das, die sich mit Koketterie an den Moment des Kennenlernens erinnerte, sich durch Einsamkeit und Verzweiflung ächzte, Posen des verschwundenen Liebhabers nachspielte. Alles nur Schmerz, das Zischen, Gurren, Flüstern und Säuseln. Doch zu keiner Sekunde wirkte das alles wie eine Aufführung, nichts war gemacht, alles war wahr. Die Elsa in Salzburg damals war Sarah Maria Sun.
Sarah Maria Sun im Porträt:Sie spielt nicht. Sie ist
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Sarah Maria Sun hätte auch als Guitarrenwunder berühmt werden können. Nun erlebt München sie als Sängerin zeitgenössischer Musik.
Von Egbert Tholl
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