Samantha Harvey: „Umlaufbahnen“:Und immer, immer wieder geht die Sonne auf

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Die „wispernde Linie, die wir Menschen die Atmosphäre nennen“: Sicht von der „ISS“ auf die Erde und den Mond. (Foto: IMAGO/ABACAPRESS)

Was fühlt der Mensch im All? Samantha Harvey umkreist in ihrem Roman „Umlaufbahnen“ den Alltag auf einer Raumstation und die Frage, was überhaupt wichtig ist im Angesicht der Endlosigkeit.

Von Christiane Lutz

Was hat ein Astronaut auf dem Raumschiff in seinem winzigen Schlafkämmerchen hängen? Im Falle des amerikanischen Astronauten Shaun ist es eine Postkarte des berühmten Gemäldes „Las Meninas“ von Diego Velázquez. Diese Postkarte hat Shaun von seiner Frau geschenkt bekommen, und sie, die Postkarte, rast mit ihm jetzt um die Erde. Darauf sind kleine Hoffräuleins zu sehen, der Maler selbst, der den Betrachter anschaut, und ein Königspaar in einem Spiegel. Seit jeher verwirrt es mit der Frage, was hier eigentlich gezeigt werden soll. Wer im Mittelpunkt des Bildes steht, wer wen anschaut. Ein menschengemachtes Rätsel fliegt durchs endlose Weltall.

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