Kultursponsoring:Böses Geld

Kultursponsoring: Prächtig barocke Festspielstadt: Salzburg präsentiert sich jeden Sommer als "Bühne für die Welt" - und braucht dafür eine Menge Geld.

Prächtig barocke Festspielstadt: Salzburg präsentiert sich jeden Sommer als "Bühne für die Welt" - und braucht dafür eine Menge Geld.

(Foto: Angelika Warmuth/picture alliance / dpa)

Die Salzburger Festspiele stehen wegen Mitfinanzierung durch die Bergbaufirma Solway Group in der Kritik. Warum auch Sponsoring toxisch sein kann.

Von Moritz Baumstieger

Es geht natürlich auch sehr plump. Wie plump, das kann man im Januar auf dem zugefrorenen St. Moritzersee im Oberengadin beobachten: Pelzmantelträgerinnen und Pelzmützenträger flanieren da zwischen Werbezelten von Edelmarken zur Zuschauertribüne und dem Polofeld. Hier findet ein Turnier auf Eis statt, und wer (neben anderen) ein Team finanziert, das röhrt ein Moderator mit whiskeyimprägniertem Timbre wieder und wieder ins Mikrofon: "Aserbaidschan - Land of Fire!" In einem riesigen Sponsoren-Pavillon präsentiert die Despotie vom Kaspischen Meer dem Jetset zudem landestypische Spezialitäten: Datteln der Luxusklasse, Trachten, Tänze. Folter und Misshandlungen, laut Amnesty International ebenfalls landestypsich, gibt es nicht zu sehen.

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