Salzburger Festspiele:Wider die Tyrannen

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Schönbergs Kammersymphonie op. 9 spielten Isabelle Faust, die Flötistin Julia Gállego, Pianist Florent Boffard, Pascal Moragués an der Klarinette und Julia Hagen am Violoncello. (Foto: Marco Borrelli)

Bei den Salzburger Festspielen wird Arnold Schönbergs „Ode to Napoleon Buonaparte“ zum aufwühlenden Appell.

Von Harald Eggebrecht

„Ich wußte, dass es eine moralische Pflicht der Gebildeten war, gegen Tyrannen Widerstand zu leisten.“ So unmissverständlich reagierte Arnold Schönberg 1942 auf den Auftrag der League of Composers, eine Kammermusik zu schreiben. Zu dieser Zeit lebte Schönberg im amerikanischen Exil in Brentwood Park, West Los Angeles. Schönberg wählte für seine „Widerstands“-Musik nichts Aktuelles, sondern griff auf ein Schmähgedicht des Romantikers Lord Byron von 1814 zurück, der darin seine tiefe Enttäuschung über Napoleons Wandlung vom Revolutionsgeneral zum kaiserlichen Tyrannen ausdrückt. 1814 musste Napoleon endgültig abdanken.

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