Salzburger Festspiele:Nicht von dieser Welt

Isabelle Faust

Herrin des Geschehens: Isabelle Faust.

(Foto: Salzburger Festspiele)

Eine wunderbare, erschöpfende Show - die sechs Geigen-Solokonzerte von Bach, gespielt von Isabelle Faust. Als Kontrast dazu im Dom: die wuchtige Missa Salemburgensis.

Von Reinhard J. Brembeck

Es ist bereits kurz vor Mitternacht, als Isabelle Faust in Salzburgs Kollegienkirche den letzten Ton in Johann Sebastian Bachs "Ciaccona" intoniert. Drei Stunden zuvor hat die Geigerin dieses Mammutkonzert begonnen, in dem sie jene legendären "Sei Solo" spielte, die der 35-Jährige für Sologeige schrieb. Das ist ein absoluter Gipfelpunkt der Kompositionsgeschichte, dessen Anforderungen an Spieler wie Hörer so gewaltig sind, dass er so gut wie nie in einem Zug zu hören ist. Isabelle Faust aber ist eine Geigerin, die solche Extremherausforderungen liebt und sie zudem mit einer unfassbaren Leichtigkeit bewältigt. Während das Publikum nach diesen denkwürdigen drei Stunden sichtbar erschöpft ist, wirkt Isabelle Faust unverbraucht frisch. Das ist genauso phänomenal wie ihr Spiel.

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