Kann man aus einem 800-Seiten-Roman eine Oper von dreieinhalb Stunden Dauer machen? Mieczysław Weinberg konnte es. Seine Oper heißt genauso wie die Vorlage von Fjodor Dostojewski: „Der Idiot“. Sie folgt diesem in der Handlung, das Libretto von Alexander Medwedew nimmt wörtlich Passagen des Romans auf. Und doch sollte man sich von Dostojewski lösen, um Weinberg verstehen zu können. Sonst täte man diesem Meisterwerk unrecht. Erst recht nach dessen grandioser Premiere bei den Salzburger Festspielen.
Salzburger Festspiele:Erlösung durch Schönheit
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Mirga Gražinytė-Tyla dirigiert zum ersten Mal die Wiener Philharmoniker. Gemeinsam verwandeln sie Weinbergs Oper „Der Idiot“ in ein Meisterwerk.
Von Egbert Tholl

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„Kunst kann Tyrannei und Krieg nicht verhindern, entlarvt sie aber immer wieder aufs Neue“ – die Rede von Nina Chruschtschowa zur Eröffnung der Salzburger Festspiele.
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