Salzburger Festspiele:Als ging' die Welt in Feuer auf

Der südafrikanische Künstler William Kentridge inszeniert Alban Bergs Oper "Wozzeck" mit dem Kraftpaket Matthias Goerne in der Titelpartie. Er verlegt die Geschichte in den Ersten Weltkrieg. Die große Erschütterung aber bleibt aus.

Von Michael Stallknecht

Am Ende bleibt nur eine Puppe auf der Bühne übrig - eine Puppe mit Gasmaske und Soldatenmütze, geführt von zwei Spielern in Rot-Kreuz-Kleidung. Es ist das Kind von Wozzeck und Marie, das allein bleiben wird in der Welt, nachdem er sie aus Eifersucht ermordet und sich anschließend selbst getötet hat. Vor 25 Jahren hat William Kentridge schon einmal Georg Büchners Schauspiel "Woyzeck" inszeniert, mit den Puppen der Handspring Puppet Company. Es war ein leiser, doch ungeheuer eindringlicher Abend, poetisch und zugleich so grausam, wie das Leben nur sein kann. Nun, bei den Salzburger Festspielen, hat sich der südafrikanische Zeichner, Filmer, Installationskünstler und Theatermacher erneut des Stoffes angenommen, in der als "Wozzeck" bekannten Opernversion von Alban Berg.

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