Süddeutsche Zeitung

Salzburger Entscheidung:Thielemann weicht Bachler

Die Osterfestspiele in Salzburg verlängern den Vertrag des künstlerischen Leiters Christian Thielemann und der Sächsischen Staatskapelle Dresden nicht. Das entschied der Aufsichtsrat. Der künftige Intendant Nikolaus Bachler will stattdessen nach 2022 jährlich wechselnde Orchester nach Salzburg holen. Zwischen Thielemann, seit 2013 künstlerischer Leiter in Salzburg, und Bachler war ein Streit um das Programm bei den Osterfestspielen ab 2022 entbrannt. Von da an ist Bachler, der bereits kaufmännischer Geschäftsführer ist, Intendant mit künstlerischer Gesamtverantwortung. Während im kommenden Jahr Verdis "Don Carlos" und 2021 Puccinis "Turandot" gespielt werden, gab es für die Folgejahre große Unstimmigkeiten. Offenbar wollte Thielemann Wagners "Lohengrin" und Strauss' "Elektra" auf die Bühne bringen, Bachler soll sich dagegen für Webers "Freischütz" und Wagners "Der fliegende Holländer" ausgesprochen haben. Wie das Land Salzburg mitteilte, zeigen die Osterfestspiele 2022 unter dem Dirigat von Thielemann "Lohengrin". Dann endet Thielemanns Vertrag. "Ich wurde engagiert, um das Festival über 50 Jahre nach seiner Gründung neu zu gestalten und in die Zukunft zu führen - sowohl inhaltlich als auch strukturell", sagte Bachler zu der Entscheidung. Von 2023 an soll jedes Jahr "eines der weltbesten Orchester mit einem namhaften Dirigenten" gastieren.

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SZ vom 18.09.2019 / dpa
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