Am 20. Oktober wird Sebastião Salgado in Frankfurt der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Salgado, der 1969 vor der Militärdiktatur in seinem Heimatland Brasilien nach Paris floh, wurde berühmt für seine groß angelegten schwarz-weißen Fotoprojekte, für die er oft Monate in Flüchtlingslagern, Kriegsregionen, Hungergebieten verbrachte. Nach einem seelischen und körperlichen Zusammenbruch Mitte der Neunzigerjahre zog er zurück nach Brasilien, wo er sich fortan dem Naturschutz widmete. Salgado, der 1944 auf einer Rinderfarm geboren wurde, ist der erste Fotograf, der den Friedenspreis bekommt. In der Begründung der Jury wird sein ökologischer Aktivismus genauso gewürdigt wie seine Fotoarbeit, heißt es darin doch, er fördere "durch seine Fotografien soziale Gerechtigkeit und Frieden und verleiht der weltweit geführten Debatte um Natur- und Klimaschutz Dringlichkeit".
Sebastião Salgado im Interview:"Der Planet wird uns überleben"
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Der Fotograf und Umweltaktivist Sebastião Salgado erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Er glaubt, dass Zerstörung rückgängig gemacht werden kann - sagt aber auch: Wir müssen unser Leben komplett umstellen.
Interview von Alex Rühle
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