Knapp sechs Monate nach Beginn ihrer zweiten Amtszeit hat die Präsidentin der Berliner Humboldt-Universität, Sabine Kunst, ihren Rücktritt zum Ende des Jahres angekündigt. Als Grund nannte sie die Novelle des Berliner Hochschulgesetzes (BerlHG). "Persönlich halte ich die wissenschaftspolitischen Weichenstellungen des BerlHG für gut gemeint aber schlecht gemacht", hieß es in einer Erklärung von Kunst auf den Seiten der Hochschule.
Die Änderungen in ihrer Gesamtheit, so Kunst, gefährdeten die exzellente Weiterentwicklung der Humboldt-Universität und den Wissenschaftsstandort Berlin, da für tiefgreifende Veränderungen im Sinne des neuen Gesetzes die Finanzierung nicht ausreiche. Die Novelle des BerlHG führe unter anderem zu einer Änderung der Personalstrukturen der Universität. Die Zahl von unbefristet beschäftigten wissenschaftlichen Mitarbeitern werde sich deutlich erhöhen - darauf aber "sind unsere aktuellen Strukturen nicht ausgerichtet", so die Präsidentin. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, der zugleich Wissenschaftssenator ist, sagte, er nehme die Rücktrittsankündigung von Kunst "mit Bedauern und Verwunderung zur Kenntnis".