Russland:Sportskanonen

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(Foto: oh)

Von Julian Hans

1972, Olympische Spiele in München. Der Kalte Krieg hat die Stadien erreicht. Seit 36 Jahren ist die USA im Basketball unbesiegt. Aber der neue Trainer der sowjetischen Mannschaft hat angekündigt: Wir werden gewinnen! Das scheint verrückt, schließlich wäre nach dieser Ansage alles andere außer olympischem Gold eine Schmach. Aber Wladimir Garanschin überzeugt erst seine Mannschaft, an sich zu glauben, und dann beweisen sie in einem Herzschlagfinale der ganzen Welt: Die USA kann besiegt werden. Möglich war dieses Wunder natürlich nur, weil alle zusammengehalten haben: Russen, Weißrussen, Kasachen und Litauer. Die Bruderschaft der Völker, ein sowjetischer Mythos, der gerade aufgewärmt wird.

"Going Vertical", "Dwischenie wwerch", war 2017 der erfolgreichste Film in Russland und schon der zweite Erfolg dieser Art. Vor fünf Jahren erzählte die "Legende No 17" die Geschichte vom Sieg des sowjetischen Eishockey-Teams über die Kanadier 1972. Dass "Going Vertical" Szenen aus dem Hollywood-Film "Miracle" über den Sieg der US-Eishockey-Mannschaft über die UdSSR bei den Winterspielen 1980 übernahm, fiel nur Cineasten auf. Klar ist: Im Kräftemessen mit Amerika greift Moskau im Genre des Sportfilms an.

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