Süddeutsche Zeitung

RTL:Filip Pavlovic ist Dschungelkönig

Zum Finale waren es nur noch drei Männer. Die Dschungelkrone durfte sich dann ein 27-jähriger Reality-Kandidat aufsetzen.

Irgendwann geht auch mal der schönste Trash vorbei. Der zunächst hoch gehandelte Harald Glööckler wurde es dann doch nicht: Dschungelköönig. Der "Modeschöpfer" hatte das RTL-Dschungelcamp bereits am Freitag kurz vor dem Finale sichtlich erschöpft verlassen. Das 56 Jahre alte, selbst ernannte "wandelnde Ersatzteillager" erhielt zu wenige Stimmen der doch fast fünf Millionen Zuschauer.

Glööckler ("Ich lasse mir seit 26 Jahren das Gesicht unterspritzen") hatte sich in den vergangenen Tagen aber auch gewagte Entscheidungen geleistet. So lehnte er eine Dschungel-Prüfung ab, bei der er wohl in einem Bottich voller Innereien, Fischeingeweide und Schlotze gelandet wäre. Glööckler argumentierte, dass er Vegetarier sei.

"Ich war sehr gern da, ich hätte mich auch gefreut, ins Finale zu kommen", sagte das "pompööse" Gesamtkunstwerk danach. Aber er sei auch gesundheitlich derart angeschlagen, dass er eigentlich froh sei, rauszukommen. Der Designer aus Maulbronner freute sich sogar die Dschungel-Kluft hinter sich lassen: "Ich kann endlich auch wieder Glitzer anziehen. Das ist auch schön."

Auch Promi-Bodyguard Peter Althof, 66, musste bereits Freitag seine Sachen packen, wie ihm Moderatorin Sonja Zietlow und ihr Kollege Daniel Hartwich mitteilten. Im Finale der Reality-Show "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" standen dann nur noch drei Männer unter 35: Schauspieler Eric Stehfest (32, "Gute Zeiten, schlechte Zeiten") sowie die beiden Reality-Kandidaten Filip Pavlovic (27, "Bachelorette") und Manuel Flickinger (33, "Prince Charming").

Platz eins, zwei, drei

Vor allem Flickinger, im zivilen Leben Justizhauptsekretär, konnte am Freitag sein Glück kaum fassen. "Ach Gott, ich hab Gänsehaut ohne Ende", sagte er da noch. Samstag aber sollte er dann fünf Minuten den Kopf (mit einem Schnorchel) in ein Aquarium stecken. Und das wurde dann nach und nach nicht nur mit Wasser, sondern auch mit Fröschen und einem Aal gefüllt. Doof für ihn: Er leidet seinen Angaben zufolge an einer gar nicht so selten verbreiteten "Aquaphobie". Nach eineinhalb Minuten zog er dann panisch die Leine ("Das muss ich noch aufarbeiten") - und verlor sichtlich gedrückt all seine Sterne. "Abschied von einer wundervollen Reise", sagte er danach nach zwei Wochen Dschungelcamp.

Filip Pavlovic musste in seiner Prüfung 24 Schlangen über sich kriechen lassen, kleine Krokodile, Kakerlaken und Ameisen. Die Ameisen haben ihn dabei sichtlich am stärksten geschmerzt. Aber der Teilnehmer der Shows "Bachelor" und "Bachelorette" ertrug alles. Allerdings hatte er auch einschlägige Erfahrung, wie so ein Auswahlverfahren läuft. Vor rund einem Jahr gewann er bereits eine Dschungel-Ersatzshow von RTL. Der Preis damals war ein Platz im regulären Dschungelcamp. Und den konnte er dann am Samstag erfolgreich verteidigen.

Für alle, die die Show noch nie geguckt haben: Im RTL-Dschungel müssen die Teilnehmer eigentlich in allen Prüfungen ihren Ekel überwinden. Bei vielen sind die Grenzen da schnell beim Essen erreicht. Eric Stehfest aber zeigte sich standfest: Er verschlang Larven, Augen, Herzen und auch das Hirn einer Antilope. Nach einem Glas Kuh-Urin schrie der Schauspieler fast ungläubig: "Ich habe die ganze Scheiße gefressen!" Das reichte dann immerhin für Platz zwei.

Die 15. Staffel von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" entstand coronabedingt in Südafrika statt wie früher in Australien. Sonntagmorgen lesen Sie hier dann auch eine qualifizierte TV-Kritik der Trash-Show.

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