Argentinien vor Anbruch der grausamsten Militärdiktatur, die der Kontinent bis heute gesehen hat. Über den Akteuren schwebt eine auf beinahe jeder Seite spürbare, diffuse Angst, die Furcht vor etwas Kommendem, ohne dass die Figuren wüssten, was dafür der Grund und die Folgen wären. Ihren Lesern verlangt María Cecilia Barbetta zwar eine gehörige Portion Mitwirkung und Mitwisserschaft ab. Im Dunkeln tappen müssen sie dennoch nicht, sondern werden am Ende den mit allen Wassern der Kunst gewaschenen, fein durchwirkten, in seinem Figuren-, Stimmen- und Formenreichtum kein Register auslassenden Roman nicht wieder aus der Hand legen wollen. Barbettas Roman ist ein Stück Weltliteratur, das alle Unterscheidungen und Hierarchien von Zentrum und Peripherie hinter sich gelassen hat.
Lesen Sie hier die ausführliche Rezension von Volker Breidecker mit SZ Plus.