Oscar-Preisträger Roman Polański hat im Streit über seinen Ausschluss aus der Oscar-Akademie vor einem US-Gericht eine Niederlage einstecken müssen. Nach dem Urteil der zuständigen Richterin in Los Angeles war der Rauswurf des Regisseurs 2018 wegen Vorwürfen sexueller Übergriffe und damit Verstößen gegen die Ethikstandards des Filmverbands rechtmäßig. In einer Mitteilung der Academy hieß es, sie freuten sich über die Bestätigung des Gerichts, dass das Vorgehen gegen Polański damals "fair und angemessen" gewesen sei.
Der heute 87-Jährige hatte im Mai 2018 die für die Oscar-Vergabe zuständige Filmakademie im Zuge der #MeToo-Debatte verlassen müssen. Nach Vorwürfen wegen sexueller Übergriffe waren damals auch Entertainer Bill Cosby und Produzent Harvey Weinstein ausgeschlossen worden.
1977 hatte der polnisch-französische Filmemacher unerlaubte sexuelle Handlungen mit einer damals 13-Jährigen vor Gericht zugegeben. Unmittelbar vor der Verkündung des Strafmaßes floh er nach Frankreich und betrat die USA seitdem nie wieder.
Sein Anwalt Harland Braun hatte im vorigen Jahr Klage gegen die Academy of Motion Picture Arts and Sciences eingereicht. Der Ausschluss Polańskis - unter anderem verantwortlich für das Oscar-prämierte Drama "Der Pianist" aus dem Jahr 2002 - aus dem Gremium sei zu plötzlich und ohne Anhörung erfolgt, machte er geltend. Sein Mandant habe kein faires Verfahren erhalten.