Träume spielen für Dacia Maraini eine wichtige Rolle. Besonders die, in denen sich die Lebenden mit Verstorbenen treffen. Ihr vielleicht persönlichstes Buch "La grande festa" (2011), das bislang nicht ins Deutsche übersetzt wurde, erzählt von solchen Traumbegegnungen mit Toten, etwa mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Alberto Moravia, mit der jüngeren Schwester, der Musikerin Yuki Maraini oder ihrem letzten Lebensgefährten, dem Schauspieler Giuseppe Moretti. Die Toten, sagt die 80-jährige Autorin beim Gespräch in ihrer römischen Wohnung unweit der Porta Flaminia, haben den Lebenden immer etwas mitzuteilen. Aber ihre Botschaft sei selten klar. Träume stammten aus einer Welt der Schatten, die mysteriös bleibe.
Roman:Lichter in einer Schattenwelt
Dacia Maraini erzählt von einer hartnäckigen Suche, bei der auch die Toten den Lebenden etwas mitzuteilen haben.
Von Henning Klüver