Rolling Stones:"Ein Bürgerschreck"

Mit dem Tod von Charlie Watts sind die Rolling Stones Geschichte. Vor mehr als 50 Jahren traten sie zum ersten Mal in Deutschland auf und sorgten für skurrile Reaktionen. Eine Auswahl.

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Die Rolling Stones standen wie keine zweite Band für die Ära des Rock 'n' Roll - aber mit dem Tod von Charlie Watts sind sie Geschichte. Eine Auswahl des Skurrilsten, was über die älteste Rockband aller Zeiten geschrieben oder gesagt wurde. Charlie Watts, Mick Jagger, Keith Richards, Brian Jones und Bill Wyman (v.l.n.r.) 1964 in London "Durchschnittsgesichter mit einem leichten Stich ins Vulgäre allerdings, aber eben junge Leute mit Sinn für Publikumswirkung ... Zitterer und Schüttler mit widerspenstigen Haarmähnen, Symbolfiguren eines pubertären Anarchismus ... Sie sind mit Absicht ein Bürgerschreck." (Rheinischer Merkur, 1965)

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Charlie Watts, Brian Jones, Keith Richards, Mick Jagger, Bill Wyman (v.l.n.r.) 1965 in London "Clevere musikalische Dilettanten, von genauso cleveren Managern gelenkt, knöpfen sich den Blues der amerikanischen Farbigen vor und vergröbern ihn, um ihn einem Massenpublikum mundgerecht zu machen." (Die Welt, 1965)

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Mick Jagger (2.v.l.) und Charlie Watts (r.) mit den Produzenten David und Albert Maysles bei Dreharbeiten zu "Gimme Shelter" 1970 "Die ältere Generation verabscheut den anarchistischen Charakter der Auftritte der Rolling Stones und hält ihre Lieder für dekadent." (Die britische Times ergreift 1967 Partei für die Stones, nachdem Mick Jagger und Keith Richards zu Gefängnisstrafen wegen Rauschgiftbesitzes verurteilt wurden. Die beiden seien Opfer der Ressentiments der älteren Generation geworden, so das Blatt.)

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Fan mit Tattoo 1999 am Grab von Brian Jones in Cheltenham "Peace, peace! He is not dead, he doth not sleep. He has awakened from the dream of life." (Mick Jagger zitiert beim Gedächtniskonzert 1969 im Londoner Hyde Park Percy Bysshe Shelley. Nach dem Tod des kurz zuvor geschassten Bandmitglieds Brian Jones, der leblos im Swimmingpool aufgefunden wurde)

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Mick Jagger, Keith Richards, Ron Wood, Charlie Watts (v.l.n.r.) zum 50. Jahrestag der Band 2012 "Ihr Charisma, alles was die Stones machen, hat mit Drogen zu tun." (Tony Sanchez 1995 in seinem Buch "Sympathy for the Devils - 30 Jahre mit den Stones")

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Mick Jagger 1973 "Beatle your Rolling Stones cut!" (In den sechziger Jahren besonders an Schulen verbreitetes geflügeltes Wort. Eine Beatles-Frisur war also in Ordnung, eine Stones-Mähne dagegen nicht.)

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Rolling Stones 1973 im Londoner Wembley-Stadion "Die schlimmste Ausgeburt des kapitalistischen Kulturalltags" (FDJ-Blatt Junge Welt über die Rolling Stones, 1973)

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Keith Richards und Mick Jagger 1977 in London "Keith Richards und Mick Jagger verbindet eine komplizierte und völlig dysfunktionale Beziehung; eine 59-jährige Verbindung, die wahrscheinlich größte der Rockgeschichte." (Das britische Boulevardblatt Daily Mail 2010 über die Beziehung zwischen Keith Richards und Mick Jagger, die schon seit Kindheitstagen befreundet sind, der Presse mit ihren Streitigkeiten aber immer wieder Stoff liefern.)

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Mick Jagger und Keith Richards bei einem Konzert 1998 in Nürnberg "Ich liebe Keith, ich bewundere ihn, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass wir wieder zusammenarbeiten." (Der Spiegel zitiert Mick Jagger 1987)

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Mick Jagger und Keith Richards bei einem Konzert 2010 in New York "Könnte dieses Buch die Rolling Stones endgültig auseinanderbringen?" (Daily Mail 2010 über Keith Richards' Autobiografie "Life", die äußerst kritische Passagen über Mick Jagger enthält) Im Bild: Mick Jagger und Keith Richards bei einem Auftritt 2010 in New York

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Marianne Faithful und Mick Jagger 1969 vor einem Londoner Gericht "Von allen Beziehungen, die Mick je hatte, ist die zu Keith die einzige, die ihm wirklich etwas bedeutet." (Marianne Faithful, Exfreundin von Mick Jagger, die ihn zu dem Song "Sister Morphine" inspirierte und mit ihm schrieb, über dessen Beziehung zu Keith Richards)

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"Halten sich die Beatles in Grenzen der Lautstärke, die keine bleibenden Gehirnschäden hervorrufen - die Stones praktizieren das Gegenteil. Verzichten die Beatles auf klangliche Reizungen, die bei haltungsschwachen Jugendlichen Zügellosigkeit auslösen - die Stones haben gerade solche Mittel zur Hand." (DDR-Fachblatt Volksmusik vergleicht 1965 die Beatles und die Rolling Stones)

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Mick Jagger 1970 im Dokumentarfilm "Gimmie Shelter" "Es gibt keine Prä-Stones-, Stones- und Post-Stones-Generation. Es gibt nur und wird immer geben: Beatles-Fans, die die Weisheit mit Löffeln gegessen haben, und Stones-Fans, denen eh nicht zu helfen ist." (Der Spiegel 1982 über die Stones und die Beatles)

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"... ein Derwisch, der atavistisch-gutturale Kehllaute ausstößt, gurrend und girrend, halb balzender Auerhahn, halb Voodoo-Priester mit einem auf Massensuggestion abgestimmten Ritual, das pseudo-ekstatische Anfälle auslöst." (Rheinischer Merkur 1965 über Mick Jagger)

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Charlie Watts, Ron Wood, Keith Richards und Mick Jagger (v.l.n.r.) 2008 in Berlin "Sie stahlen meine Musik, aber sie gaben mir meinen Namen." (US-Bluesmusiker Muddy Waters über die Rolling Stones. Einer seiner Songs gab der Band ihren Namen.)

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Rolling Stones 1972 bei einem Konzert in Houston "Die Welt der Rolling Stones war 1971 zu einem realistischen Horrorfilm geworden." (Süddeutsche Zeitung 1972 über die exaltierten Auftritte der Rolling Stones)

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Die Rolling Stones 1969 im Hyde Park (Charlie Watts, Mick Taylor, Mick Jagger, Keith Richards und Bill Wyman v.l.n.r.) "Viele Leute, die nur gelegentlich gern Rock 'n' Roll hörten, wenn überhaupt, waren Stones-bewusst geworden." (Das US-Magazin The New Yorker 1972 über das Massenphänomen Rolling Stones: "A lot of people who were rock-and-roll fans only casually, if at all, had become Stones-conscious.")

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Rolling Stones 1997 in New York "Hunderte von Bands haben versucht, den Stones-Sound der späten Siebziger zurückzugewinnen, aber schließlich waren nur die Stones selbst mehr als 30 Jahre später erfolgreich." (US-Magazin The New Yorker, als die Band 2011 das Remake-Album "Some Girls" herausbringt)

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Keith Richards und seine damalige Freundin (und jetzige Frau) Patti Hansen "Das Image dieser Band ist darauf gebaut, dass die Leute glauben, die Gruppe sei tatsächlich, was sie nur meint in den Augen der anderen sein zu müssen." (Pete Townsend von The Who in der Londoner Times 1983)

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Keith Richards und Mick Jagger bei einem Konzert 1999 in London "Wir waren schon mal zu fertig, die Stones zu sein, haben aber keinen Weg heraus gefunden." (Keith Richards)

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Mick Jagger 2003 bei einem Konzert in Hannover "Die Stones werden auseinanderbrechen. Das kann so nicht mehr weitergehen. Es wäre einfach lächerlich." (Mick Jagger verkündet 1983 das Aus der Band, pünktlich zu seinem 40. Geburtstag. Bei der Ankündigung blieb es dann aber auch. Ein paar Jahre später erschien bereits das Album "Dirty Work".)

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Mick Jagger 2007 bei einem Konzert in Oslo "Ein Film ohne Notwendigkeit. (...) Die Stones haben nie gewagt, aus dem Älterwerden eine Kunst zu machen." (Das US-Magazin The New Yorker 2008 über Martin Scorseses Stones-Dokumentarfilm "Shine a light")

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Rolling Stones 1998 "Alte Mischung aus Anarchie und Aggressivität, Nervenkrisen und Weiberverketzerung, Mittelklassenhass und Pornographie" (Die Zeit 1982 nach 20 Jahren Rolling Stones über den Stil der Band)

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Mick Jagger bei einem Konzert 2005 in Boston, Massachusetts "Das Problem ist, dass dieser Verbund greiser Musiker nicht mal mehr seine eigene Legende recycelt. Wenn sie der Welt einmal mehr zeigen will, dass sie sich immer noch nicht vorm Älterwerden fürchtet. (...) Es sieht ganz so aus, als würden wir diese Band nicht mehr los." (Greil Marcus, US-Amerikaner und laut Independent "der am häufigsten zitierte Pop-Kritiker der Welt", 1998 in der Frankfurter Rundschau)

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"Sie sind alt und hässlich, aber die Rolling Stones sind immer noch die Größten." (Der Stern 1997 zum Start der Welttournee "Bridges to Babylon")

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