Berlin im Dezember, das Büro von Sony Music, 2010er-Hipness, viele Bürowände aus Glas, auf den Tischen Musikpreise, Spielzeug, Bluetooth-Boxen aller Marken und in allen Größen. Und dazwischen Roland Kaiser, zeitlose Hipness, oder eben auch nicht. Dürfte ihm prächtig egal sein. Er ist aktuell so populär wie lange nicht – vielleicht sogar wie nie. Es soll um sein neues Album gehen, „Marathon“, das gerade erschienen ist. Um Musik und Entertainment. Um Themen wie Liebe und Anstand, die das sehr gut gesungene und produzierte Werk bestimmen. Und eigentlich mal nicht um Politik. Was nicht klappen wird: „Das ist bei einem Menschen mit einer Geschichte wie meiner kaum möglich.“ Beim Gespräch verzichtet Kaiser – SPD-Mitglied seit 2002, seine Pflegemutter hat schon in der Parteizentrale geputzt, als Willy Brandt noch Kanzler war – auf die Label-Mitarbeiter, die bei solchen Terminen mittlerweile sonst immer dabeisitzen und auf irgendwas aufpassen: „Das bekommen wir allein hin.“
Roland Kaiser im Interview:„Es gibt eben nicht nur Mann und Frau. Punkt“
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Fehlt es den Menschen gerade an Achtung und Respekt füreinander? Sänger Roland Kaiser über Dankbarkeit, Genderfragen, Freiheit und ein „Paradies“ namens Deutschland.
Interview von Jakob Biazza
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