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Er war der "Taxi Driver" und wird es immer bleiben: An diesem Samstag feiert Robert De Niro seinen 70. Geburtstag und blickt auf eine große Schauspielkarriere zurück. Er spielte stilbildende Rollen wie Al Capone oder den Boxer Jake La Motta. Inzwischen tritt er vor allem in Familienkomödien auf - doch auch dafür gab es zuletzt eine Ehrung. Ein Rückblick in Bildern.
Robert De Niro wird 70. Wer soll das glauben? Als Stalker Max Cady in "Kap der Angst", als kurioser Harry Tuttle in "Brazil", als "Noodles" in "Es war einmal in Amerika" und aus unendlich vielen anderen Filmen haben ihn die Zuschauer im Kopf. Das hat mit einem unscheinbaren grauhaarigen Jubilar mit Hauskatze im Arm herzlich wenig zu tun. Dabei passt seine Karriere in ihrer Spätphase durchaus zu diesem Bild des freundlichen älteren Herren.
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Denn Robert De Niro war zuletzt vor allem in unterhaltsamen, massentauglichen Filmen zu sehen. Jüngstes Beispiel dafür ist die Komödie "Silver Linings", die Robert De Niro in diesem Jahr noch einmal eine Oscar-Nominierung für seine Rolle als Familienvater Pat Senior einbrachte.
Seinen Hang zum familienfreundlichen Mainstream belegte De Niro am eindrucksvollsten aber mit der Familienkomödie "Meine Braut, ihr Vater und ich" aus dem Jahr 2000, die inzwischen endlos fortgesetzt wurde. Darin spielt er einen schwer besorgten und leicht durchgedrehten ehemaligen CIA-Agenten, der im Verlobten seiner Tochter (Ben Stiller) mindestens eine Bedrohung vom Ausmaß des islamistischen Terrorismus sieht.
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De Niros Kritiker haben die Neigung des Charakterdarstellers zur Familienkomödie, überhaupt sein Engagement in zahlreichen, weniger arbeitsintensiven Nebenrollen, natürlich zur Kenntnis genommen: "Der De Niro, der bedenkenlos ein Jahr seines Lebens in eine Rolle versenkte, existiert nicht mehr", erklärte die Welt schon vor über zehn Jahren.
Trotzdem wird der Schauspieler mit Auszeichnungen überhäuft, 2011 gewann er zum Beispiel den Golden Globe für sein Lebenswerk. Im selben Jahr war er außerdem Präsident der Jury des Filmfestivals in Cannes.
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Doch es scheint, als hätte er Abschied genommen von seiner Zeit der großen Rollen. Inzwischen ist De Niro vor allem in Nebenrollen zu sehen, so wie hier in dem Thriller "Ohne Limit" aus dem Jahr 2011. Darin entdeckt der Schriftsteller Eddie (Bradley Cooper) eine Wunderpille für sich, die ihn schnell, klug und erfolgreich macht. Er trifft auf den Geschäftsmann Carl Van Loon (De Niro) und plötzlich scheint Eddie in alle möglichen dunklen Machenschaften verstrickt.
Doch auch sein Weg zu einem der bedeutendsten Schauspieler Hollywoods, beginnt im Jahr 1964 mit einer Nebenrolle.
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Diese bekommt De Niro mit 19 Jahren in Marcel Carnés "Trois chambres à Manhattan". Bald folgen größere Rollen, er etabliert sich schnell als Darsteller gesellschaftlicher Randfiguren ...
(Das Foto zeigt De Niro mit Charles Grodin in dem Film Midnight Run von 1988)
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... und als Gangster. 1974 wird er von Regisseur Francis Ford Coppola als junger Vito Corleone in "Der Pate II" gecastet. Mit der Rolle tritt De Niro in die Fußstapfen Marlon Brandos und erhält noch im selben Jahr den Oscar als bester Nebendarsteller.
Prägend für ihn ist die Zusammenarbeit mit Martin Scorsese, der ihn bereits 1973 für die Rolle des Kleinkriminellen Jonny Boy in "Mean Streets" besetzt. Es war der Beginn einer wunderbaren Zusammenarbeit - und für De Niro war es der Grundstein für eine unvergleichliche Karriere.
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Deren nächster Höhepunkt ist der Kultfilm "Taxi Driver" von 1976. De Niro, der sich im Film einen Irokesenschnitt verpasst, wird zum Posterboy der Punkrock-Generation.
Als Vorbereitung für den Film fährt De Niro tagelang mit einem Taxi durch New York und übt Schießen, bis ihm die Finger bluten. Unvergessen die Szene, in der De Niro vor einem Spiegel steht, die Kanone aus dem Halfter zieht und sein Spiegelbild fragt, "Redest du mit mir?".
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Einem Scorsese-Film verdankt De Niro auch seinen Oscar als bester Hauptdarsteller. Für das Boxer-Drama "Raging Bull" von 1980 nimmt De Niro intensiven Boxunterricht. Inzwischen hat er sich einen Ruf gemacht als Method Actor, der auch seine Gesundheit nicht schont. Diese Hingabe wurde zu seinem Erkennungszeichen.
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In den darauffolgenden Jahren ist De Niro ständig in Charakterrollen zu sehen und spielt unter den großen Regisseuren: Ulu Grosbard, Roland Joffe, Martin Brest und immer wieder Martin Scorsese.
Auch seine Rolle in "Kap der Angst", in dem er als entlassener Sträfling Max Cady seinen Anwalt und dessen Familie terrorisiert, bringt ihm viel Lob ein.
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Anfang der 90er Jahre kam dann die Zeit, in der Robert De Niro begann, mehr und mehr lukrative Nebenrollen zu übernehmen, was seinen filmischen Output stark steigerte. Während er in seiner frühen Filmphase ein bis zwei Filme pro Jahr drehte, stieg seine Quote nun gewaltig.
De Niro spielte Frankensteins Monster in "Mary Shelley's Frankenstein" (1994), ...
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... in "Men of Honor", einem Navy-Drama aus dem Jahr 2000, den Taucher Chief Leslie W. Sunday, der durchsetzt, zum ersten Mal einen Schwarzen als Marinetaucher auszubilden. Seine Zeiten als ständig preisgekrönter und Oscar-nominierter Darsteller waren da schon vorbei - das bisher letzte Mal konnte er sich zwar in diesem Jahr für seine Nebenrolle in "Silver Linings" Hoffnung auf einen Academy Award machen. Davor war dies das letzte Mal vor 23 Jahren der Fall - für seine Rolle als Stalker Max Cady in "Kap der Angst" (1990).
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In den Jahren darauf drehte De Niro damals zahlreiche Actionfilme, wie etwa "15 Minuten Ruhm" aus dem Jahr 2001, in dem er hier zu sehen ist ...
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... oder den Kunsträuber-Film "The Score", in dem er auf sein Vorbild Marlon Brando trifft. 2004 stirbt Brando, "The Score" ist sein letzter Auftritt auf der Leinwand. Doch De Niro beweist in dieser Phase seiner Karriere, dass er nicht bloß Action kann.
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Immer öfter ist er auch in Komödien zu sehen. Eine der ersten entstand 1989, De Niro spielte in der Musical-Verfilmung "Wir sind keine Engel" den Gefängnisinsassen Ned, der gemeinsam mit seinem Freund Jim (Sean Penn) ausbricht und sich als Priester ausgibt.
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Im Jahr 1999 drehte er unter Regie von Joel Schumacher den Film "Flawless". Er spielt darin Walter Koontz, einen ehemaligen Beamten des New York City Police Departments mit einer starken Abneigung gegen Homosexuelle.
Als Koontz nach einem Schlaganfall Stimmunterricht nehmen muss, erhält er Stunden bei seinem transsexuellen Nachbarn Rusty (Philip Seymour Hoffman).
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Eine seiner bekanntesten humoristischen Rollen ist die des Conrad Brean in der Politsatire "Wag the Dog". Der Film erzählt von den Versuchen des Polit-Machers Brean, die öffentliche Aufmerksamkeit von den sexuellen Verfehlungen des US-Präsidenten abzulenken, indem er einen Krieg inszeniert. Gemeinsam mit Produnzent Stanley (Dustin Hoffman) und Beraterin Winifred (Anne Heche) wird die Öffentlichkeit dann auch sehr erfolgreich manipuliert.
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Später trat De Niro als gealteter und sehr nervöser Mafiaboss auf, der dringend eine Therapie braucht, wie hier in "Reine Nervensache 2", und als ebenfalls sehr nervöser Schwiegervater ("Meine Braut, ihr Vater und ich").
Robert De Niro scheint für sein Alterswerk die Prioritäten anders gesetzt zu haben als früher. Er sagt, dass er gerne Komödien dreht und dass er zu manchen, auch körperlich sehr anstrengenden Leistungen wie in seinen alten Filmen gar nicht mehr in der Lage wäre.
Zu seinem unendlichen Engagement in den Braut-Schwiegervater-Filmen, deren letzte Folge im Jahr 2010 zu sehen war, sagte er einmal: "Die Filme dieser Serie sind Selbstläufer. Sie räumen an der Kinokasse ab, auch wenn sie von den Kritikern verrissen werden. Ich finde, man sollte einfach das Beste aus der Situation machen. Das Geld, das ich mit diesen Filmen verdiene, kann ich wieder in engagierte Projekte investieren."
Eine Aussage, die mehr als eine reine Schutzbehauptung ist: De Niro gehörte im Jahr 2002 zu den Gründern des Tribeca Filmfestivals in New York, das sich dem Arthouse-Kino verpflichtet fühlt. Außerdem unterstützt der Schauspieler aktiv die Demokratische Partei. In diesem Sinne: Alles Gute zum 70., Herr De Niro.