Vielleicht ist das Spätwerk des fast 70-jährigen Autors nicht milde, aber doch zumindest sehr selbstbezogen. Dieser Künstler verlässt sich auf die Marke Crumb, die Drastik, die Komik, den bösen Strich. Man nennt das in der Kunstgeschichte Alterswerk. Robert Crumb, dem immer noch Radikalen, ist dieser Stillstand nicht vorzuwerfen. Wie es auch sein Werk nicht diskreditiert, dass er es inzwischen über internationale Galerien verkauft und von den Grafikabteilungen großer Museen verwahren lässt.
Doch warum ist die Kunst so vorsichtig? Warum traut man sich nicht mehr, als Crumb genauso vollständig, nur irgendwie originaler, zu zeigen als jede Gesamtausgabe? Die Institution Museum hat sich geöffnet - jetzt werden es Zeichner, Fotografen, Typografen aushalten müssen, dort nicht nur aufgesockelt, sondern kritisch gewürdigt zu werden.
"R. Crumb. De l"underground à la Genèse" im Musée d"Art moderne de la Ville de Paris. Bis zum 19. August. Der Katalog kostet 30 Euro.