Roald Dahl ist vorwiegend für seine Kinderbücher berühmt. Man kann aber seine Kurzgeschichten für Erwachsene auch verstörend finden - manche von ihnen sind im besten Sinne so entsetzlich, dass die Frage, wer sich so was eigentlich ausdenkt, naheliegend ist. Im Fall von Roald Dahl verhält es sich so: Er hatte eine blühende Fantasie, aber auch in seinen Kinderbüchern passieren schreckliche Sachen. In "Hexen hexen" beispielsweise kriegt ein kleiner Junge heraus, dass um ihn herum überall Hexen ihr Unwesen treiben, und dann wird er in eine Maus verwandelt. Viele Kinder erschrecken vor einem solchen Plot und wollen ihn trotzdem hören, sehen oder lesen - aus demselben Grund, aus dem Erwachsene sich auch manchmal Schrecken einjagen lassen zu Unterhaltungszwecken: Angst gehört zum Leben dazu, und viele Fiktionen, mit denen wir uns unterhalten, helfen uns dabei, mit unseren Ängsten umzugehen. Eigentlich ist jedem dabei halbwegs klar, dass man deswegen Kinder nicht mit Horrorfilmen zumüllt, bis sie Schlafstörungen kriegen. Bereitete man sie aber auf ein Leben vor, in dem Verstörungen nicht mehr vorkommen werden: Wären sie dann auf das Leben vorbereitet?
Ist Roald Dahl unzumutbar?:Ach, du f̶e̶t̶t̶e̶ Maus
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Ein englischer Verlag hat Hunderte Änderungen in den Büchern von Roald Dahl vorgenommen, um Empfindsame zu schonen. Nicht nur Salman Rushdie fürchtet sich vor "absurder Zensur".
Von Susan Vahabzadeh
Kinderbücher:"Seine Bücher sind vielleicht nicht mehr zeitgemäß"
Die Kinderbuchautorin Margit Auer, gefeiert für "Die Schule der magischen Tiere", über sprachliche Korrekturen im Werk Roald Dahls, den aktuellen Schulwahnsinn und darüber, wie man Kinder zum Lesen bewegt.
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