Residenztheater „Sankt Falstaff“:Männer, die an Gefühlen scheitern

Lesezeit: 4 Min.

Lieben oder hassen sie sich? Schwer zu sagen. Falstaff (Steven Scharf, links) und der Königssohn Harri (Johannes Nussbaum). (Foto: Sandra Then)

Saufen, schlagen, siegen wollen: „Sankt Falstaff“ am Münchner Residenztheater hätte ein nerviger Abend werden können. Die Inszenierung von Alexander Eisenach aber ist ein eiskaltes Lehrstück in maskulinem Machtgebaren.

Von Christiane Lutz

Die wirklich wichtigen Dinge entscheiden sich immer noch an der Pissrinne. Dort vergleichen Männer nebst Weltanschauung und Alkoholpegel natürlich auch die Größe – nicht nur die ihres Egos. Ein paar Pipi-Kacka-Witze hier, ein paar nackte Popos da, so das Klischee aus der Herrentoilette. So aber auch ein dominierendes Motiv in der Inszenierung von „Sankt Falstaff“ am Münchner Residenztheater. Bevor es richtig losgeht, ist ganz vorn an der Bühne bereits eine gekachelte Wand zu sehen, an der zwei Pinkelrinnen hängen. Sehr viel male energy, denkt man schnell, also das, was den Unternehmen derzeit fehle, wie Meta-CEO Mark Zuckerberg jüngst fabulierte.

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