Münchner Residenztheater: „Salome“:Glotzt nicht so gierig

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Prophet Johannes der Täufer (Lisa Stiegler) und ein fröhlich wiederauferstandener Hauptmann Naraboth (Nicola Mastroberardino) vereint. (Foto: Birgit Hupfeld)

Bibel, Feminismus, Hitler: Am Münchner Residenztheater inszeniert Ewelina Marciniak sehr frei nach Oscar Wilde eine arg überladene „Salome“. Ein großer Moment bleibt aber doch.

Von Christiane Lutz

Der eindrucksvollste Moment dieser „Salome“-Inszenierung kommt, als der Abend schon fast vorbei ist. Es ist die Szene, die als „Schleiertanz“ berühmt geworden ist. Eine Männerfantasie von einer verführerischen jungen Frau, der sich niemand erwehren kann, auch nicht ihr Stiefvater Herodes, der sich den Tanz von ihr gewünscht hat und sie gierig anstarrt. Was sich Salome im Gegenzug von ihm wünscht, ist biblisch verbrieft: den Kopf von Johannes dem Täufer auf einem Tablett.

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