Berliner Schaubühne:Es ist ein Elend

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Christoph Gawenda und Carolin Haupt spielen in Yael Ronens „Replay“ traurige Gestalten in einer Geschichte, die vor Unglück überquillt. (Foto: Ivan Kravtsov)

Yael Ronens neues Stück „Replay“ an der Berliner Schaubühne ist überfrachtet und bezieht sich auf ein politisch fragwürdiges Werk. Hat die Regisseurin ihren analytischen Blick aufgegeben?

Von Peter Laudenbach

Was ist los mit Yael Ronen? Das Theater verdankt der politisch hellwachen israelischen Autorin und Regisseurin berührende Abende wie „Bucket List“ an der Berliner Schaubühne. Dem Maxim Gorki Theater hat sie vor drei Jahren mit „Slippery Slope“ eine erfrischend sarkastische Abrechnung mit Sexismus im Kulturbetrieb und woker Cancel-Culture beschert. Man konnte sich also auf „Replay“ freuen, ihren neuen Abend an der Schaubühne. Doch trotz der handwerklich mehr als gekonnten Aufführung und den auf gewaltigen Projektionswänden atmosphärisch vorüberziehenden Vogelschwärmen und schwarz-weißen Fraktal-Mustern im Nebel (Video: Stefano di Buduo), trotz der wunderbaren Schauspieler und der düsteren Familiengeschichte zweier Schwestern, die der Abend erzählt, bleibt ein ziemlich unangenehmer Nachgeschmack.

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