Nachruf:Zarte Flügel

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Ins patriarchale Laufrad der Geschichte greifen: Rebecca Horn. (Foto: Franck Robichon/dpa)

Die Künstlerin Rebecca Horn ist im Alter von 80 Jahren gestorben. Mit ihren bewegten Skulpturen schuf sie Gegenbilder für leidvolle Zeiten.

Von Till Briegleb

Rebecca Horn war eine Expertin für das Zarte, um damit etwas über das Rohe und die Brutalität des Menschen zu sagen. Im Umkehrschluss. So eröffnete sie ihre große Retrospektive im Münchner Haus der Kunst Anfang des Jahres mit dem „Kuss des Rhinozeros“, einer Installation, die immer wieder den Kreis schloss zwischen der Berührung und der Gefahr. Zwei Hörner der gepanzerten Tiere krachten hier nicht wie im Statuskampf laut zusammen. Sie bewegten sich sehr langsam und sanft aufeinander zu, und erst, wenn sie sich fast berührten, zuckten Blitze zwischen ihnen.

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