Reaktion auf das Geständnis von Günter Grass:Heute kriegen sie uns

"Ausziehen. Alles!" Wie die Waffen-SS um 15-jährige Freiwillige im Sommer 1944 warb. Eine Erinnerung des Filmemachers Oliver Storz.

Im Radio spielten sie jetzt "Lili Marleen" nicht mehr, Goebbels habe es verboten, munkelte man. "Stimmt", sagte Kuss, allgemein "Zungenkuss" genannt, "weil's der Amisender auch spielt, und drum ist's jüdisch verseucht." Die niedere Steinmauer am Freibadeingang war gegen fünf noch so heiß, dass unsere mageren Ärsche in den dünn gewetzten Badehosen darauf glühten.

storz_dpa

Der Regisseur Oliver Storz auf einem Archivbild aus dem Jahr 1997

(Foto: Foto: dpa)

"Blödsinn", sagte Bubu, "Es is wegen der Stelle, wo's heißt: ,Unsre beiden Schatten sah'n wie einer aus' - das is Unzucht, deswegen!" - "Wieso is das Unzucht?", wollte Rosenacher wissen, der bei uns schon seit den frühen Jungvolktagen "Hosenmacher" hieß, weil er beim Nahkampf im Geländespiel manchmal undicht geworden war. Bubu zog wie immer, wenn er Verachtung ausdrücken wollte, die Oberlippe über die spitzen Zähnchen hoch: "Wenn die unter der Laterne vor der Kaserne im Stehen vögeln, das is für den Klumpfuß halt Unzucht, Schwachkopf." Das leuchtete dem Hosenmacher ein.

Ich musste die ganze Zeit an den Wisch denken, der vor ein paar Tagen vom Gesundheitsamt gekommen war. Alle Angehörigen des Jahrgangs 1929 hatten ihn erhalten. Knapp, Nötigungsdeutsch: "Du hast dich am . . . 1944 um . . . Uhr sauber gewaschen in tadelloser HJ-Uniform zwecks Teilnahme an einer Röntgenreihenuntersuchung auf dem Marktplatz einzufinden. Erscheinen ist Pflicht."

Und am Tag darauf in der Zahnarztpraxis von Dr. Rosenacher ein anonymer Anrufer: "Diese Untersuchung ist Schwindel. Da steckt die SS dahinter, lassen Sie Ihren Buben da nicht hin." Der Hosenmacher hatte es mir weitergesagt, aber das Ehrenwort abgenommen, mit niemand darüber zu sprechen.

Am Westhorizont über den Waldhügeln, wo die Sonne jetzt in den Eichenkronen zündelte, schoss lautlos eine ME 262 entlang und zog den Schall hinter sich her, womit gesagt sein soll, dass der Schall immer erst kam, wenn die Maschine schon wieder weg war. Sie probierten die ME 262 drüben im Krummtaler Fliegerhorst aus, den ersten Düsenjäger der Welt. Laut Kreisleiter Sengle in einer Partei-Morgenfeier mit Haydn und Hölderlin würde die ME 262 in Kürze die Wende im Luftkrieg bringen.

Am Boden sah es nicht unbedingt nach Wende aus. Die Russen standen an der Weichsel, und an der Westfront saßen die jüdisch-plutokratischen Invasoren nun in Paris, was in unserer Clique Anlass zu speziellen Betrachtungen bot.

Sprachkenntnisse der Huren

Der Hosenmacher hatte lässig bemerkt: "Da müssen jetzt die Huren ganz schnell umlernen von Deutsch auf Englisch", war aber vom Fachmann Bubu (sein Kindername, eigentlich hieß er Hubert) streng berichtigt worden: "Blödsinn, nix Deutsch, nix Englisch, immer bloß ,wulle-wu ficki-ficki' - Französisch ist doch international in der Liebe, Schwachkopf."

Jetzt, auf dem Freibadmäuerchen unter der langsam zuwachsenden Lärmschneise, die der Düsenjäger in den Himmel gerissen hatte, fragte ich: "Was ist? Gehen wir zu der Untersuchung?" - "Auf keinen Fall in Uniform, und schon gar nicht frisch gewaschen", sagte Bubu. Ich sah die ganze Zeit den Hosenmacher an, aber der schwieg. "Und wenn's da gar nicht um Gesundheit geht?", sagte ich. "Sondern?", fragte Bubu.

Ich sah immer noch den Hosenmacher an, und der malte schließlich mit dem Zeigefinger die SS-Runen in die Luft. Wir beschlosen, nicht hinzugehen. Abschließend Zungenkuss: "Scheiß auf Gesundheit. Wir werden sowieso nicht alt." Wir ahnten nicht, wie Recht er hatte, zumindest, was ihn selbst betraf, acht Wochen später war er tot.

Heute kriegen sie uns

Der Jungbannführer Seidebrant soll getobt haben. Beim Zählappell auf dem Marktplatz hatten ihm entschieden zu viele der Einbefohlenen gefehlt. Zwei riesige graue Busse mit SS-Nummernschildern waren angefahren, und von denen, die in alphabetischer Reihenfolge hinein- und nach längerer Zeit auch wieder herauskamen, war wenig Genaues zu hören. Es sprach sich aber herum, dass das Gesundheitliche schnell gegangen sei, das mit einem gewissen Formular langsamer.

erfassungsbogen_dpa

Dieser Personalerfassungsbogen aus der US-Kriegsgefangenschaft belegt die Mitgliedschaft von Günter Grass in der Waffen-SS.

(Foto: Foto: dpa)

Viele hätten mit der Unterschrift gezögert und seien mehrfach befragt worden, ob sie etwas gegen die SS hätten oder vielleicht ihre Eltern. Was sollte man da schon sagen? Wir "Lässigen" (das Wort "cool" gab es noch nicht), die wir gar nicht erst erschienen waren, grinsten und vergaßen die Sache.

"Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei . . ."

Statt "Lili Marleen" sang Lale Andersen jetzt im Radio "Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei . . ." Bubu sagte: "Die Frage is bloß, wie schnell?" Der Sommer lungerte langwierig überm Hohenloher Land. Die Wälder knisterten vor Trockenheit. Im Freibad war ein neuer Stern aufgegangen: Lore, eine Nachrichtenhelferin vom Fliegerhorst, blondblitzblankblau wie die Söderbaum im Kino, aber nicht so tränenkeusch, eher mit sündigen Augen - mag auch sein, dass unsere Augen den ihren das Sündige nur andichteten, weil wir inmitten von Appellen und Endsiegverkündigungen gern ein bisschen Sünde gehabt hätten.

Mutprobe für Lore

Die Westalliierten näherten sich Aachen. Die Russen standen vor Warschau. Bubu und ich sprangen vom Zehnmeterturm. Für Lore. Die war schon 18 und schaute uns trotzdem zu. Als wir aus dem Becken kletterten, gab sie Bubu einen Schmatz auf die Backe. Ich hätte auch einen gekriegt, aber in dem Moment kam ihr Leutnant von der Jagdfliegerschule, und mit dem bummelte sie nach hinten zu den Jasminbüschen. Ich sehe heute noch die Bewegung, mit der sie sich beim Weggehen den roten Badeanzug aus der Poritze zog. Es war ein Abschiedsbild. 15 war ein Scheißalter.

Am nächsten Tag griffen sie sich uns. Um sechs morgens schellte die Polizei in Gestalt des einstmals kinderfreundlichen Schutzmanns Putzer: "Anziehen, mitkommen, schnell!" Vor dem Haus wartete ein Trupp von 14 Mann, Bubu und Zungenkuss waren dabei, die in der Nachbarschaft wohnten. Vom Putzer bewacht marschierten wir zum Bahnhof, wo Gruppen aus anderen Stadtteilen schon warteten oder unter Polizeibedeckung noch eintrafen.

Wir mögen um 60 Mann gewesen sein, als sie uns in den Zug nach Backnang scheuchten, alles Leute, die bei der Untersuchung in den Bussen gefehlt hatten. Unsere Clique war vollzählig, sogar Knuffke, unser Berliner Bombenflüchtling, war dabei, ein Held: Hatte sich letztes Jahr noch in den Delphi-Palast geschlichen, wo das belgische Orchester Fud Candrix so dufte swingte, dass die Gestapo den Laden schloss.

"Ausziehen. Alles!"

In Backnang wurden wir von unserer Polizei, verstärkt durch die dortige Polizei, aufs Gelände der Napola eskortiert, in die Turnhalle, und dort in den Umkleideraum. Ein riesiger SS-Untersturmführer mit Unterarmprothese rechts erschien und befahl (nicht einmal laut): "Ausziehen. Alles!" Dass er nicht brüllte, wo doch sonst alle Befehle immer nur gebrüllt wurden, davon ließ sich Bubu täuschen: "Aber nicht ganz alles?", fragte er.

Heute kriegen sie uns

Der Lange war sehr schnell bei ihm: "Hemmungen? Die gewöhnen wir dir ab." Er wartete, bis Bubu auch seine Unterhose ausgezogen hatte, dann nahm er ihn mit lockerem, fast zärtlichem Griff am Genick und schob ihn vor sich her in den Turnsaal.

Bis wir anderen nachkamen, hing der nackte Bubu schon an einem Reck und machte Klimmzüge. Das Reck befand sich hinter einer Front zusammengeschobener roher Holztische, an denen SS-Helferinnen im grauen Uniformkostüm saßen, nicht viel älter als Lore, mit Listen, Formularen und Stempeln vor sich, grämliche Jungtanten, vollbusig, aber eher aus Versehen.

Zwei saßen rechts, zwei links vom Untersturmführer (EK I, Nahkampfspange), der hinter seinem Stuhl stand, die heile Hand in der Tasche, die Prothese auf die Stuhllehne gestützt. "Ich habe Zeit", sagte er, und es wurde still. Es war ein Theaterbild: der ruhige, helle Saal, aus dessen Parkett spiegelnd die Sonne brach, die schweigend-grauen SS-Figuren, und hinter ihnen der in Klimmzügen auf- und niederfahrende Bubu.

Es blieb nicht still. Der Ustuführer konnte brüllen ohne jede Anstrengung: ein Sauhaufen unser Jahrgang, verkommen und frech dazu - vorbildlich noch die 27er und 28er - ganz neu unsere impertinente Wursthaftigkeit angesichts der nationalen Not - wer ein Kerl ist, gehört in die SS - Annahmeschein für die Wehrmacht nur Papier - Feiglinge kommen hier nur nackt raus - (an dieser Stelle kurze Unterbrechung durch den dumpfen Aufprall, mit dem Bubu vom Reck plumpste. Die grauen Tanten kicherten. Wir nicht.). Der Ustuführer zusammenfassend: "Wir werden siegen, weil wir siegen müssen!" Hinter mir sagte Knuffke kaum hörbar: "Wieso? Müssen die anderen nich?"

Für Gesundheitsfaxen nahmen sie sich diesmal keine Zeit, kein Arzt ließ sich sehen. Die Tanten notierten Größe und Gewicht nach unseren Angaben, nur in Zweifelsfällen wurde gemessen und gewogen. Knuffke, nach seiner Größe befragt, sagte: "12,3 Zentimeter - also ausjefahren, wa?" Die rotblonde Tante stand auf und klatschte ihm eine, so gewaltig, dass es in der günstigen Akustik des Saals schön nachhallte.

Knuffke sagte: "Besten Dank ooch" und fing noch eine, für die er sich nicht mehr bedankte. Bubu, inzwischen in meiner Nähe eingereiht, zeigte nun die Rattenzähnchen unter der hochgezogenen Oberlippe als Dauergesichtsausdruck, vielleicht würde er nie mehr einen anderen haben. Der Hosenmacher, der ausgetreten war, hatte versucht, an seine Kleider zu kommen, und meldete uns, dass die Türe zum Umkleideraum abgeschlossen sei. "Ich glaub, heut' kriegen sie uns", sagte Bubu.

Vor dem Ustuführer lag der Stoß mit den Annahmescheinen. Wie der einen anschaute, wenn man vor ihm stand - fast regte sich einem die Hand von selbst zum Unterschreiben. Ein Pfarrerssohn schmetterte in strammer Haltung, er wolle sich freiwillig zur Luftwaffe melden, brachte aber den Satz kaum zu Ende, da hatte er die schwarze Prothesenhand im Gesicht, sodass ihm das Blut aus der Nase tropfte.

"Luftwaffe?", rief der Ustuführer belustigt, "will noch wer zur Luftwaffe, weil er meint, so kommt er um die Waffen-SS rum? Stimmt, wir haben keine Flugzeuge, aber dafür hat die Luftwaffe keinen Sprit mehr. Die Entscheidung fällt am Boden. Dort, wo wir stehen, lässt der Gegner das meiste Blut. Wer nicht zu uns will, ist in meinen Augen schon ein halber Deserteur." Der Pfarrerssohn unterschrieb.

Heute kriegen sie uns

Den Kameraden, die zur Marine wollten, fuhr gleichfalls die schwarze Faust ins Gesicht. Es war jedes Mal der gleiche, kaum vorherzusehende Schlag, auf Schmerz berechnet, genau unter der Nasenwurzel, eindrucksvoll. Ich schätze, nach dem ersten Durchgang hatte die Hälfte von uns unterschrieben, und Schutzmann Putzer ließ sie zu ihren Kleidern. Der Hosenmacher war dabei, auch Zungenkuss.

Bubus Rattengesicht war noch da und schien die Prothesenfaust besonders zu interessieren. Auch Knuffke und ich machten den zweiten Durchgang noch mit und wurden nicht geschlagen. Es war das Beste, mit völlig leerem Gesicht vor dem Mann zu stehen und hilflos auf das hingeschobene Formular zu starren. Das schien ihn zu irritieren, und er winkte einen weiter, was bedeutete, dass man sich hinten wieder anzustellen hatte. Idioten wollte der nicht, wohl aber Simulanten, wenn er uns denn früher oder später als solche erkennen würde.

Nach dem dritten Durchgang müssen wir noch um die zehn Mann gewesen sein. Bubu war dabei, Knuffke, der freche Knuffke nicht mehr. Es war trübe und kalt geworden, so schien mir, irgendwie winterlich. Bubus Nagermimik zerfiel. Mir selbst war, als zerfiele ich insgesamt. Ich spürte den Trotz nicht mehr, der mich zusammengehalten hatte. Plötzlich lag es sehr nahe, zu unterschreiben - und aus!

Um diese Zeit herum muss es gewesen sein, dass die Sirenen "Vollalarm" heulten, die amerikanischen Luftpiraten flogen ja seit neuestem auch Tagesangriffe ohne jedes Schamgefühl. Der Ustuführer, merkwürdig starr, blickte zum Himmel oder zumindest zur neogermanisch-wuchtigen Balkendecke empor, von wo er neue Befehle zu erwarten schien.

Ein HJ-Luftlagemelder kam wichtig herein und verkündete den Anflug starker Feindbomberverbände auf den Großraum Stuttgart aus verschiedenen Richtungen. Das klang dem Ustuführer wohl etwas zu flächendeckend, denn nicht gerade hastig, aber doch zügig verließ er mit seinen Damen den Raum. Wir blieben allein mit dem unfrohen Schutzmann Putzer, der dem Wummern der Fellbacher Flak zu lauschen schien und dann befahl: "In den nächsten Schutzraum, marschmarsch!" Wo der erstens sei, und ob wir ihn zweitens nackt aufsuchen sollten - diese beiden naheliegenden Fragen erregten Putzers Zorn dergestalt, dass er den Schlüssel zum Umkleideraum aus der graugrünen Uniformjacke zog, uns zuwarf und schrie: "Macht, dass ihr fortkommt, Saubande!"

Wo der Luftschutzraum war, wollten wir nicht wissen, wir kannten ja den Weg zum Bahnhof. Dort verkrochen wir uns in der Grünanlage. Irgendwo südwestlich donnerte es, und von dort trug der Wind Unmengen von angesengten Papierschnitzeln her - Luftpost aus Stuttgart sozusagen. Irgendwann kam Entwarnung. Irgendwann fuhr ein Zug nach Hause. Dort war immer noch Sommer.

Des Menschen Gedächtnis ist unsolide. Ich weiß noch genau, mit welch verstohlen-routinierter Bewegung Lore an ihrem Badeanzug zupfte, aber ich weiß nicht mehr, ob ich nicht doch noch unterschrieben habe, bevor der Alarm kam. Ich könnte nicht beschwören, dass nicht . . . Falls ja, ist es folgenlos geblieben. Es hatte, wie man nach dem Krieg erfuhr, in Berlin einen Riesenkrach zwischen SS und Wehrmacht gegeben, die nicht länger dulden wollte, dass ihr die SS-Werber den Nachwuchs vor der Nase wegklauten.

Heute kriegen sie uns

Als die Amis durch die Vogesen kamen, standen wir längst am Rheinufer mit den Füßen im Grundwasser und schippten Schützengräben für die Wehrmacht, die in Bälde rechtsrheinisch erwartet wurde. Zungenkuss wurde vom verirrten Feuerstoß einer Mosquito erwischt, die eher einen Heeres-Lkw auf der Straße nach Kehl gemeint haben dürfte. Er war im Begriff, in ein Maisfeld zu kacken, und hatte die Hose schon in den Knien. Seine Bestattung war feierlich.

Des Menschen Gedächtnis ist mangelhaft. Ich weiß nicht mehr, warum wir damals ums Verrecken nicht in die Waffen-SS wollten. Fast glaube ich, wir haben es auch damals nicht gewusst. Es passte wohl einfach nicht mehr zu uns. Wir waren nicht mehr so ganz des Führers Jugend. Irgendwie waren wir missraten. Wir schwänzten Schule und HJ-Dienst, nachts lauschten wir unter Wolldecken verborgen den Feindsendern, wo Benny Goodman, Duke Ellington und Glenn Miller spielten, kurz, wir taugten nichts, oder sagen wir, Tauglichkeitsnachweise auf zivilerem Gebiet lockten uns mehr als Heldenbewährung.

Wir hatten das Zivile entdeckt, sogar das Zivilste: die Sehnsucht. Wonach, das wussten wir noch nicht, es war aber zu ahnen, es hatte etwas mit Freiheit zu tun, und die Synkopen aus Goodmans Klarinette und Armstrongs Trompete waren Signaltöne dorthin, Jude der eine, der andere ein Neger, wie sollte das zusammengehen mit der SS?

Gefallen im Endkampf um Crailsheim

Der Hosenmacher verschwand spurlos als "Volkssturmgrenadier" im Endkampf um Crailsheim. Bubu und ich, schon vom Ustuführer als halbe Deserteure betrachtet, wurden dort zu ganzen. An den Standgerichten und Menschenjagdkommandos der SS vorbei schlichen wir uns nach Hause.

Schon wieder war Sommer, und an zwei Tagen die Woche stand das von der US-Army besetzte Freibad auch den Deutschen offen. Knuffke tauchte wieder auf, aber nur mit einem Auge. So begutachteten wir fünfäugig die Mädchen, Bubu, Knuffke und ich. Eroberungen gelangen jetzt zügig. Wir fanden aber keine mehr wie Lore. Die suchen wir noch heute, zumindest im Traum.

Oliver Storz, Jahrgang 1929, ist Schriftsteller, Regisseur und Autor zahlreicher preisgekrönter Fernsehfilme über Themen der Zeitgeschichte wie "Drei Tage im April", "Gegen Ende der Nacht" und "Im Schatten der Macht".

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: