Süddeutsche Zeitung

Raubkunst:Toi moko nach Wellington

Deutschland hat vier mumifizierte Maori-Köpfe an Neuseeland zurückgegeben. Die tätowierten Männerköpfe (Toi moko) wurden am Dienstag mit einer Zeremonie, Gesängen und Gebeten im Nationalmuseum des Inselstaates in Wellington empfangen. "Diese Ungerechtigkeit hätte niemals passieren dürfen. Ich bin froh, dass die Vorfahren jetzt wieder zu Hause sind, wo sie hingehören", sagte der deutsche Botschafter Stefan Krawielicki. Die Köpfe waren lange im Ethnologischen Museum in Berlin und in der Uni Göttingen aufbewahrt worden. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sprach dabei von einem weiteren, wichtigen "Zeichen der Versöhnung an die vom Kolonialismus betroffenen Gesellschaften". Die Toi moko sollen so lange im Nationalmuseum bleiben, bis bekannt ist, wo sie herstammen. Dann sollen sie in ihr Stammesgebiet gebracht werden.

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SZ vom 04.11.2020 / dpa
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