Wilfried Schulz klingt am Telefon, als sei ein Tsunami über ihn hinweggerollt. "Kennen Sie das Gefühl, wenn man in seiner eigenen Geschichte verloren geht?" Seit Rassismusvorwürfe gegen sein Theater erhoben wurden, steht der Intendant des Düsseldorfer Schauspielhauses - Selbstbeschreibung: "Anhänger emanzipatorischer Prozesse" - infrage und mit ihm das ganze Stadttheatersystem. Der Grund dafür wird klar erkannt und benannt, nicht nur von den Opfern: "Es ist der strukturelle Rassismus, den es im Theater genauso gibt wie in der Gesellschaft", sagt der mangelnder Fürsorge bezichtigte Schulz.
Rassismusdebatte im Theater:Wie rassistisch sind die deutschen Bühnen?
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Und braucht Düsseldorf ein eigenes schwarzes Theater? Zu einem Streit, der schwer ausufert.
Von Christine Dössel
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