Frankfurter Buchmesse:Der Prophet

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"Tatsächlich zehrt die Touristikindustrie noch heute von der Faszination, die Ortsnamen auf uns ausüben": Strandszenen im Badeort Benidorm 2015, dem Jahr, in dem Rafael Chirbes starb. (Foto: David Ramos/Getty Images)

Ertränkte Ideale: Der 2015 verstorbene Rafael Chirbes war der strengste und sensibelste Kritiker des modernen Spaniens. Nun erscheinen seine Tagebücher - genau zur rechten Zeit.

Von Sebastian Schoepp

Zu Beginn dieses katastrophalen Sommers tauchte ein Foto auf in Spaniens sozialen Netzwerken: Es zeigt eine touristische Wand aus T-Shirts und kurzen Hosen, die sich in die Fußgängerzone einer beliebten Küstenstadt hineinwälzt. "Die Horden" seien zurück, hieß es dazu in Kommentaren: "Sie haben die Städte wiedererobert". Am Ende dieses katastrophalen Sommers beschrieb die Madrider Zeitung El País das typische Schicksal eines spanischen Fremdenverkehrshotspots: "Strände, auf die kein Handtuch mehr passt, übervolle Parkplätze, Müll, ein von Flugzeugen gesättigter Himmel, totale Ausbeutung der Ressourcen und alle 14 Tage ein neuer Swimmingpool: Mallorca kann nicht mehr."

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