Der "Räuber Hotzenplotz" ist zurück: Fünf Jahre nach dem Tod seines Schöpfers Otfried Preußler ist überraschend ein neues Abenteuer des beliebten Kinderbuch-Schurken aufgetaucht. Wie der Stuttgarter Thienemann-Verlag mitteilte, erscheint mit "Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete" am 17. Juli eine bisher unveröffentlichte Geschichte - etwa 45 Jahre nach dem bislang letzten Band. Hotzenplotz gilt neben der "Kleinen Hexe" als Preußlers beliebteste und bekannteste Kinderbuchfigur. Zeit seines Lebens nutzte der Autor seine Figur als Alter Ego, beantwortete unter ihrem Namen Kinderbriefe und schrieb sogar Behörden an.
Preußlers Tochter, Susanne Preußler-Bitsch, stieß vergangenes Jahr per Zufall im Nachlass ihres Vaters auf die bis dato unbekannte Arbeit. "Die Fahrt zum Mond" lautete der Titel eines Theaterstücks, das Preußler vor 50 Jahren geschrieben habe. Das Theater Düsseldorf hat sich die Uraufführungsrechte für den 11. November gesichert.
Alle bekannten Figuren der Reihe tauchen in "Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete" wieder auf: Kasperl und Seppel, die Großmutter, Wachtmeister Dimpfelmoser und, natürlich, der Räuber Hotzenplotz. Aus der Vorlage ihres Vaters entwickelte Preußler-Bitsch ein, wie sie es nennt, "erzähltes Kasperltheater zwischen zwei Buchdeckeln".
Vom Inhalt ist schon so viel bekannt: Hotzenplotz ist wieder einmal aus dem Gefängnis ausgebrochen. Seppel und Kasperl sind fest entschlossen, ihn wieder einzufangen und ein für alle Mal auf den Mond zu schießen - und das nicht im übertragenen Sinne.