Radar:Kurze Karrieren

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Der Markt ist schnelllebig. Selbst bei den Großkalibern, die nächste Woche in London zum Verkauf stehen. Ein Max Ernst wird nach nur fünf Jahren schon wieder auktioniert, bei Picassos "Tête de femme" waren es nur zwei Jahre.

Von Dorothea Baumer

Picassos Muse Marie-Thérèse Walter hält bei Sotheby's, in der Londoner Abendauktion impressionistischer, moderner und surrealistischer Kunst am 3. Februar, die Spitze. Das 1935 gemalte Porträt "Tête de femme" brachte in New York erst vor gut zwei Jahren knapp 40 Millionen Dollar. Jetzt ist es bescheidener angesetzt mit 16 bis 20 Millionen Pfund. Das wichtigste impressionistische Gemälde der Offerte wird mit Claude Monets Venedig-Bild "Le Palais Ducal" geboten, ein in flirrendes Rosa-Violett getauchter Blick von San Giorgio auf den Dogenpalast, entstanden 1908 (zwölf Millionen). Ungewöhnlich ist ein Interieurbild mit Klavierstunde von Henri Matisse aus den frühen Zwanzigern (zwölf Millionen). Am Rande dieser Höhen spielt auch Franz Marc mit. Seine "Große Landschaft", eine herbstliche Szenerie mit Pferden von 1909, ist mit sechs Millionen Pfund angesetzt.

Bei Christie's tags zuvor dominiert ein Gemälde aus dem Surrealismus: Max Ernsts Einladung in eine Rätsellandschaft, "The Stolen Mirror", 1941 in seiner Pariser Zeit entstanden, zuletzt 2011 gehandelt (sieben Millionen). Mit ebenfalls kurzen Marktkarrieren folgen Egon Schieles "Selbstbildnis mit gespreizten Fingern" von 1909 und Paul Cézannes Landschaft "Ferme en Normandie" von 1882 mit Taxen von sechs und 4,5 Millionen Pfund.

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