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Christie's versteigert Impressionismus und Moderne zugunsten der Siegener Rubens-Stiftung. Hirsch bietet antike Objekte.

Von Dorothea Baumer

Rund 800 antike Kunstobjekte hat Gerhard Hirsch am 15. Februar im Angebot. Das Spektrum reicht vom griechischen Marmortorso eines archaischen Kouros des 6./7. vorchristlichen Jahrhunderts (20 000) bis zur provinzialrömischen Bronze einer Votivhand (4400); vom byzantinischen Ölbehälter in hellem Marmor (8400) bis zum islamischen Gefäß in Vogelform (5000). Die prachtvollsten Lose der Offerte sind beim Schmuck zu finden. Ein Onyxkameo in goldener Fassung mit dem Profilbild einer jungen Frau wäre hier zu nennen, wie auch eine frühbyzantinische goldene Halskette mit Perlen und Halbedelsteinen (30 000, 90 000).

Peter Paul Rubens, 1577 in Siegen geboren, ist Namenspatron einer Reihe von kulturellen Institutionen der Stadt. Dazu zählt das von der Peter-Paul-Rubens-Stiftung unterhaltene Museum für Gegenwartskunst und der alle fünf Jahre verliehene Rubenspreis, aus dem eine eigene Sammlung hervorging. Beide Einrichtungen verdanken maßgebliche Impulse der Mäzenin Barbara Lambrecht. Nun soll auch der Erlös ihrer Privatsammlung mit über 40 Werken impressionistischer und moderner Kunst der Rubenspreissammlung im Museum zugute kommen. Am 28. Februar versteigert Christie's in London die ersten 15 Gemälde. Höhepunkte sind zwei Werke von Berthe Morisot: eine 1875 datierte und mit mindestens 600 000 Pfund geschätzte "Femme en noir" in aufregender Robe, auch unter dem Titel "Avant le théâtre" bekannt, sowie die drei Jahre früher entstandene Szene "Femme et enfant au balcon", ein Bild, das vermutlich schon in der zweiten Impressionisten-Ausstellung zu sehen war und mit 1,2 bis zwei Millionen Pfund angesetzt ist. Teuerstes Los mit Erwartungen von zwei bis drei Millionen Pfund ist Claude Monets 1874 entstandene Flusslandschaft "Les Bords de la Seine au Petit-Genevilliers". Auch fauvistische Arbeiten von Raoul Dufy und Kees van Dongen zählen zur Offerte.

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SZ vom 04.02.2017
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