Süddeutsche Zeitung

Radar:Ein Athlet macht Pause

19. Jahrhundert, Jugendstil und Weihnachten mit Dalí: die Auktionsvorschau.

Von Dorothea Baumer

Antikes Personal, einen bocksbeinigen Faun und einen prallen traubengenährten Bacchusknaben, vereint Franz von Stuck 1905 in einem Bild sinnenfroher Bukolik. Das Gemälde in ungewöhnlichem Achteckformat und opulentem Künstlerrahmen ist das Starlos in Ketterers Auktion mit Kunst des 19. Jahrhunderts am 24. Mai (Taxe 100 000 Euro). Siebenfach in der Offerte ist Carl Spitzweg präsent, neben Landschaften und Pflanzenstudien mit einem märchenhaften "Nixenfang" (40 000). Mehrfach vertreten ist auch Alexander Koester, am prominentesten mit seiner Spezialität: sonnigem Gefieder wie in "Enten, Reichenau" (40 000). Feine bäuerliche Genremalerei darf man von Heinrich Bürkels "Ankunft auf der Alm" aus dem Jahr 1835 erwarten (25 000); 1840 nahm Christian Morgenstern sehr stimmungsvoll die Amalfiküste bei Sorrent in den Blick (20 000); spätimpressionistisch, in flirrendem Sonnenlicht, hält Otto Pippel 1920 einen "Wirtsgarten am Starnberger See" fest (12 000).

Jugendstil und Art Déco stehen bei Quittenbaum am 28. Mai auf dem Programm. In Fülle aufgeboten werden Vasen von Daum Frères, Emile Gallé und René Lalique, auch Figürliches, wie Raoul Larches Lampe der tanzenden Loie Fuller von 1900 (16 000), sowie Art-Déco-Figurinen von Ferdinand Preiss und Otto Poertzel. Am 29. Mai folgt dann der zweite Teil der Sammlung von Marie und David Cooper mit Möbeln, Uhren und Fotografie. Ein orientalisierender Tisch von Carlo Bugatti um 1900 wird für 30 000, eine Tischuhr von Cartier um 1910 für 40 000 Euro aufgerufen. Teuerstes Los ist eine Bronzeskulptur, "Athlète nu au repos" (um 1907), des Bugatti-Sohnes Rembrandt (eine Million).

Weihnachtsgrüße von Salvador Dalí versteigert Artcurial am 4. Juni in Paris. Die 15 Originalblätter in charmant surrealer Motivik sind zwischen 1959 und 1976 im Auftrag eines spanischen Sammlers entstanden. Verwegene Christbäume aus Federn, aus Schmetterlingen, aus Herzen oder Daphnes Haar wachsend sind darunter; gezeichnet, aquarelliert, collagiert und jeweils mit einem handschriftlichen Kommentar des Künstlers versehen. Die Taxen liegen bei 20 000 bis 70 000 Euro.

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Quelle:
SZ vom 18.05.2019
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