Seit Wochen hatte ich mich auf Purim gefreut, eines der fröhlichsten jüdischen Feste. Zwar gab es keine Dreidlach, also Kreisel, wie an Channuka, und auch kein Geld für Kinder, das sogenannte Chanukkageld (da ich damals noch kein freischaffender Schriftsteller war, schien mir Geld einigermaßen egal). Doch die Stimmung war festlich; ausgelassene Freude ist ein Gebot an Purim. In meiner kindlichen Linguistik verband sich der Begriff Purim sogar mit dem Wort punim, der ostjiddischen Variante von hebräisch ponim, „Gesicht“ – und so schien mir Purim das Fest der fröhlichen Gesichter zu sein.
Jüdisches Purim-Fest:Wunden, die ewig bluten
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„Sie wollten uns umbringen, sie sind gescheitert, lasst uns essen“: Beim jüdischen Purim-Fest werden der Fall der Feinde und das eigene Überleben gefeiert. Was die Geschichte des mordenden Persers Haman mit Adolf Hitler und Jahia Sinwar zu tun hat.
Von Alexander Estis

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