Psychologie:Wie versöhnt man sich richtig?

Psychologie: Das Verbindende statt das Trennende sollte betont werden - wenn es doch so einfach wäre.

Das Verbindende statt das Trennende sollte betont werden - wenn es doch so einfach wäre.

(Foto: Jorg Greuel/Getty/Bearbeitung: SZ)

Wer Ohren und Herzen öffnen will, der sollte mehr Schwarzenegger wagen. Was man von ihm lernen kann - und wozu Psychologen raten. Ein paar Vorschläge.

Von Sebastian Herrmann

Wir müssen reden. Kaum ein Satz löst so zuverlässig Fluchtreflexe aus wie dieser. Aber keine Sorge, Arnold Schwarzenegger wird helfen: Der einstige Bodybuilder, Muskel-und-Maschinengewehr-Schauspieler sowie Ex-Gouverneur von Kalifornien kennt die Techniken, um Botschaften an ein bockiges Publikum zu übermitteln. Vor ein paar Wochen veröffentlichte er ein Video, in dem er sich an russische Soldaten wandte, um vom Grauen in der Ukraine zu berichten. "Aber bevor ich über die harte Realität spreche", sagt Schwarzenegger, "möchte ich gerne über den Russen erzählen, der mein Held geworden ist." Dann berichtete er von einem Treffen mit Juri Petrowitsch Wlassow, dem er 1961 bei den Weltmeisterschaften im Gewichtheben als 16-Jähriger die Hand schütteln durfte. Er spricht von Dreharbeiten in Moskau, Begegnungen mit Menschen und Gemeinsamkeiten. Dann erzählt er vom Schicksal seines Vaters, der als Wehrmachtssoldat vor Leningrad gelegen hatte und zeitlebens unter seiner Schuld litt. Erst baut Schwarzenegger also Nähe auf und betont Gemeinsamkeiten. Dann erst beginnt der unangenehme Teil der Botschaft: die Grauen, die von russischer Hand in der Ukraine verübt werden.

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