Wahrscheinlich prominentester Plagiat-Sünder ist der ehemalige US-Präsident George W. Bush. Ihm wurde vorgeworfen in seinen Memoiren Decision Points nicht nur Lügen verbreitet, sondern auch bei anderen Autoren abgekupfert zu haben, ohne Quellen anzugeben. Bush erzähle immer wieder Anekdoten, die andere veröffentlicht haben oder bediene sich aus Sachbüchern und Artikeln, die sich mit politischen Ereignissen in seiner Regierungszeit befassen. Dabei ließe es der Texaner so aussehen, als ob er selbst dabei gewesen wäre.
Besonders pikant sei die Tatsache, dass der Texaner auf Bücher zurückgreift, die bei ihrem Erscheinen von der damaligen Bush-Regierung als fehlerhaft kritisiert wurden. Viele Passagen in Decision Points seien zwar bearbeitet, aber die Ähnlichkeit der Formulierungen sei unbestreitbar.
In den Übereinstimmungen zwischen den Worten des ehemaligen Präsidenten und anderer Autoren sieht Bushs Verleger eine Bestätigung für dessen Genauigkeit. Der Journalist Ryan Grim, der den Plagiat-Vorwurf äußerte, hat dafür eine andere Erklärung: "Er ist zu faul, um seine Memoiren selbst zu schreiben."