Premiere:Einfach düster

Martin Kušej wird in Wien als Anwärter auf die Burg-Intendanz gehandelt. Erstmals nach mehr als acht Jahren hat er dort wieder inszeniert: Arthur Millers "Hexenjagd". Was ist aus seinem Bildertheater geworden?

Von Wolfgang Kralicek

Wenn Frauen ohne Männer Spaß haben, kann das im Theater katastrophale Folgen haben. In der Euripides-Tragödie "Die Bakchen" feiern die Frauen von Theben in den Bergen dionysische Orgien; Pentheus, der sie dabei beobachtet, wird am Ende von seiner Mutter und den anderen Thebanerinnen in Stücke gerissen. Und in Arthur Millers "Hexenjagd" lösen klandestine Versammlungen junger Frauen im Wald einen Skandal aus, der viele unschuldige Opfer fordern wird. Die Mädchen, die ausgerechnet vom puritanischen Pfarrer Samuel Parris ertappt werden, reden sich darauf heraus, von teuflischen Kräften angeleitet worden zu sein - und lösen so einen Hexenprozess mit mehr als hundert Angeklagten und rund 20 vollstreckten Todesurteilen aus.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: