Süddeutsche Zeitung

Preisverleihung abgesagt:Golden Globes ohne Glanz

Roter Teppich ist nicht bei den diesjährigen Golden Globes. Aus Solidarität mit den streikenden Drehbuchschreibern sollen Hollywoods Schauspieler ihre Preise nun auf einer Pressekonferenz entgegennehmen - ganz unglamourös.

Nun ist es amtlich: Die Golden-Globe-Gala, die üblicherweise ein nicht übles Aufgebot an Stars nach Hollywood und ein Millionenpublikum an die Bildschirme lockt, soll in diesem Jahr ausfallen. Nach einem Bericht der "Los Angeles Times" am Montagnachmittag (Ortszeit) soll die für den 13. Januar geplante Preisverleihung durch eine einstündige Pressekonferenz ersetzt werden, bei der die Gewinner ihre Trophäen entgegennehmen.

Der Sender NBC würde dies ihm Rahmen seines Nachrichtenprogramms übertragen. Der "Times" zufolge wollte der Verband der Auslandspresse (HFPA), der jährlich die Golden Globes verleiht, diese neue Regelung offiziell bekanntgeben.

Die HFPA hatte sich nach eigenen Angaben seit Wochen mit den streikenden Drehbuchautoren um eine Lösung für die Übertragung der Gala bemüht. In der vergangenen Woche kündigte die Schauspielergewerkschaft SAG an, dass die für Trophäen nominierten Schauspieler aus Solidarität mit den streikenden Schreibern die Film-Gala boykottieren wollten. Sie würden nicht die Streikpostenkette der Autorengewerkschaft passieren, um an der Zeremonie teilzunehmen.

HFPA-Präsident Jorge Camara sagte, sie seien sehr enttäuscht, dass die traditionelle Preisverleihung in diesem Jahr nicht stattfinden werde und Millionen von Zuschauern auf der ganzen Welt nun nicht sehen könnten, wie ihre Stars die filmischen Leistungen des Jahres 2007 feierten.

Die Veranstaltung gilt als Gradmesser für die Verleihung der Oscars. Ausgezeichnet werden in 25 Kategorien Film- und Fernsehproduktionen.

Größter Favorit in diesem Jahr bei den Golden Globes ist der Kinofilm "Abbitte" mit Keira Knightley und James McAvoy. Die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Ian McEwan wurde sieben Mal für die Auszeichnung nominiert und erhielt damit die meisten Nominierungen. Die Produktion "Der Krieg des Charlie Wilson" mit Tom Hanks und Julia Roberts bekam fünf Nominierungen, "Michael Clayton", "No Country for Old Men" und "Sweeney Todd" jeweils vier.

Ein deutscher Film ist in diesem Jahr nicht im Rennen, nachdem bei der vergangenen Ausgabe "Das Leben der Anderen" dabei war.

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