Postmigrantisches Schreiben:Was, wenn ich dort geboren wäre?

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Fragen nach der Herkunft: die Autorinnen Mina Hava (von links), Nilufar Karkhiran Khozani und Özge Inan. (Foto: Heike Steiweg, Erik Weiss, Leonardo Kahn/Collage: SZ)

In drei aktuellen Debütromanen erleben Erzählerinnen Sehnsucht und Fremdheit gegenüber dem Land, aus dem ihre Eltern kamen: Das Thema kommt häufig vor in der Gegenwartsliteratur - doch der Stempel "postmigrantische Literatur" wäre grob vereinfachend.

Von Ayça Balcı

"Wo genau verläuft die Grenze zwischen Nichtankommen und nicht Wegkönnen?", fragt sich Nilufar am Teheraner Flughafen. Ihre Familie, die sie so wenig kennt, hat sie hinter der Glasscheibe zurückgelassen, in dem Land, das sie so gerne besser kennen würde. Dabei wollte sie erst gar nicht nach Iran, ihr Vater hatte darauf bestanden. Der, den sie so lange nicht verstehen konnte: warum er zurückgegangen war, nachdem er all die Jahre hart um seinen Platz in der deutschen Gesellschaft gekämpft hatte. Warum er ausgerechnet in einem Land leben wollte, dem er wegen seines Regimes den Rücken gekehrt hatte.

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