Populismus in Italien:Die Entfremdung

Löwe in Florenz, 1972

Ist aus der Unbefangenheit zwischen Deutschland und Italien eine Entfremdung geworden? Eine Szene aus dem Jahr 1972: Das Kind eines deutschen Touristen sitzt auf einem Löwen in Florenz.

(Foto: Werner Stuhler)

Rechte und linke Populisten erobern Italien. Sie schüren Hass auf Brüssel und insbesondere auf Deutschland. Wie konnte es dazu kommen? Ein Gastbeitrag von Angelo Bolaffi, Philosoph und Politikwissenschaftler.

Gastbeitrag von Angelo Bolaffi

Das europäische Projekt hat man häufig die genialste politische Erfindung des zwanzigsten Jahrhunderts genannt. Jetzt ist es durch die Sezessionsbewegung eines nach Souveränität strebenden Populismus bedroht. Die "Musik des Nationalismus" (Emmanuel Macron), die zu Beginn lediglich von den Ländern an der Peripherie der Europäischen Union intoniert wurde, ist zum neuen Volkslied geworden. In Italien, in einem Krisenszenario, das an die späte Weimarer Republik erinnert, begleitet es den Marsch der rot-braunen populistischen Allianz zwischen Lega und der Bewegung Cinque Stelle an die Macht; einen Marsch, den auch die jüngsten Bemühungen um Neuwahlen offenbar nicht aufhalten werden.

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