Selbst in Tel Aviv, wo einige Stadtteile im Süden fast wie ausgelagerte Viertel einer afrikanischen Großstadt wirken, fällt das auf. Äthiopische Frauen mit fein geschnittenen Gesichtern und aufwendigen Frisuren drängen sich vor der Bühne des Barby Club. Zupfen ihre Kleider zurecht. Schwenken ihre Smartphones. Dann gellendes Jubeln, als ihr ureigener Superstar ans Mikrofon tritt: Gili Yalo, ein schlaksiger Typ, der mit seinem Afro und dem engen, bunt gemusterten Hemd wie ein Wiedergänger eines afroamerikanischen Soulpropheten der Siebzigerjahre wirkt.
Pop und Politik:Schatten im gelobten Land
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Der äthiopisch-jüdische Popstar Gili Yalo macht sich in Israel für afrikanische Migranten stark und gibt mit seinem Ethiojazz den Ungeliebten eine Stimme.
Von Jonathan Fischer