Süddeutsche Zeitung

Pop:Jessie Ware

Das Wort "Powerballade" hat ja heute leider einen schalen Beigeschmack. Zu Unrecht, wenn man den Song "Midnight" der britischen Diva Jessie Ware hört.

Von Jan Kedves

Das Wort "Powerballade" hat ja heute leider einen schalen Beigeschmack. Warum eigentlich? Was könnte es Tolleres geben als Sängerinnen oder Sänger, die in Momenten der Verzweiflung die Faust ballen und sich am eigenen Gesang aus dem Tief ziehen? Sehr gut gelingt das der britischen Songschreiberin Jessie Ware in ihrer neuen Single "Midnight" (Island). Erst haucht sie zu einer verschwommenen, weit nach hinten gemischten Klaviermelodie, dann bricht, nach 46 Sekunden, zu dicken Flügel- und getupften Synthesizer-Akkorden das Drama los. Die 32-jährige Londonerin ist unter anderem bekannt dafür, dass sie bisweilen dem Rekord-Rocker Ed Sheeran beim Songschreiben unter die Arme greift. An Sheeran muss man hier zum Glück gar nicht denken. Sondern eher an die Siebziger-Soul-Ikone Minnie Riperton.

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Quelle:
SZ vom 12.08.2017
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