Polizeiruf 110:Ein Träumchen

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Matthias Brandt begräbt seine Rolle als Hanns von Meuffels im Münchner Polizeiruf endgültig. Nachfolgerin Verena Altenberger bahnte sich ihren Weg derweil durch ein Meer von Konjunktiven. (Foto: Wiedemann & Berg Television GmbH)
  • Die österreichische Schauspielerin Verena Altenberger tritt die Nachfolge von Matthias Brandt im Münchner Polizeiruf an.
  • Ursprünglich war Theaterschauspielerin Sophie Rois für die Rolle im Gespräch.

Seit Sonntag ist klar: Sophie Rois wird nicht Nachfolgerin von Matthias Brandt beim Münchner Polizeiruf 110. Streng genommen ist das schon länger klar, zumindest den Verantwortlichen beim Bayerischen Rundfunk, die allerdings - aus ihrer Perspektive durchaus nachvollziehbar - keine Veranlassung sahen, dies zu kommunizieren. Und auch als der Sender am Sonntag verbreitete, dass die österreichische Schauspielerin Verena Altenberger die Rolle bekommt, hatte die Pressestelle zu Rois lediglich ein Statement vorbereitet, das erst auf Nachfrage an Journalisten verschickt werden sollte. Aber es fragte keiner nach. In den daraufhin veröffentlichten Meldungen tauchte der Name Rois nicht auf. Es war so, als wäre der Theaterstar nie als Brandt-Nachfolgerin gehandelt worden.

Als der Tagesspiegel vor knapp einem Jahr meldete "Sophie Rois soll Matthias Brandt ersetzen", klang das nach einem Scoop für den BR und für das Blatt. Doch die Geschichte hielt nicht, was die Überschrift versprach. Eine BR-Sprecherin sagte darin: "Sophie Rois wäre unsere Traumbesetzung für die Nachfolge von Matthias Brandt. Sie würde jedoch nicht alleine agieren, sondern im Team." Ziemlich viel Konjunktiv also, aber der Name war in der Welt und verselbstständigte sich als Faktum, sogar über ein Team wurde ja offenbar schon nachgedacht. Dabei hat der BR die Personalie nie bestätigt und legt heute Wert auf die Feststellung, Journalisten stets im Konjunktiv geantwortet zu haben. Außer als BR-Fiction-Chefin Bettina Ricklefs der Nachrichtenagentur dpa Ende März sagte: "Sophie Rois ist unsere Traumbesetzung."

Doch Konjunktiv oder nicht - seit Sonntag ist klar: Sophie Rois im Polizeiruf 110 war ein Traum und bleibt es auch. Oder mit den Worten der BR-Pressestelle: "Tatsächlich waren wir mit Sophie Rois in intensiven Gesprächen und hätten uns eine Zusammenarbeit sehr gut vorstellen können. Letztlich waren Sophie Rois' zahlreiche andere Verpflichtungen leider doch nicht vereinbar mit einem so zeitaufwändigen Projekt wie dem Polizeiruf." Altenberger, übernehmen Sie!

© SZ vom 14.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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