Politische Kompromisse:Gesucht: Extremisten der Mitte

Politische Kompromisse: Beim Tauziehen der politischen Akteure entsteht idealerweise ein fortschrittlicher Kompromiss - und kein Stillstand.

Beim Tauziehen der politischen Akteure entsteht idealerweise ein fortschrittlicher Kompromiss - und kein Stillstand.

(Foto: Malte Mueller/imago images/fStop Images)

Der Kompromiss ist in Deutschland in der Krise: Erst eine lange Tradition des Rechthabens, dann die Verödung der öffentlichen Debatte in der Merkel-Ära. Ein Plädoyer für leidenschaftlich-zivilen Streit.

Von Cornelius Pollmer

Im Oktober sagte die seinerzeit scheidende Bundeskanzlerin einen Satz, der auch mit zeitlichem Abstand auf etwas banale Weise plausibel klingt und zugleich ziemlich bedeutsam. Angela Merkel wurde im Gespräch mit dieser Zeitung gefragt, was ihr Sorge mache, wenn sie an Deutschland denke. In ihrer Antwort sprach Merkel nicht über die Pandemie und auch nicht über die globale Erwärmung. Sie sprach stattdessen über social media und das inzwischen rauere politische Klima. Konkret sagte Merkel, die mit starken Verben Zeit ihrer Kanzlerschaft nie hausieren ging: "Ich fürchte, dass wir bei der Kompromissbildung, die in der Demokratie unerlässlich ist, zunehmend Probleme bekommen."

Zur SZ-Startseite
Benjamin Constant

SZ PlusLiberalismus in Zeiten von Corona
:Nimm das, FDP

Identitätsstreit, Verwaltungselend, Schwerfälligkeit des Staates: Wird der politische Liberalismus seine Chance nutzen?

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: